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Dynamics Group AG
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Dynamics Group AG · Newswire (Unternehmen)
Land: Schweiz · Primärmarkt: Schweiz · EQS NID: 1810453
09 Januar 2024 07:30AM

Finanziell angeschlagene Schweizer Unternehmen nutzen das Instrument der Nachlassstundung kaum für eine erfolgreiche Sanierung


Dynamics Group AG / Schlagwort(e): Studie
Studie von Alvarez & Marsal: Finanziell angeschlagene Schweizer Unternehmen nutzen das Instrument der Nachlassstundung kaum für eine erfolgreiche Sanierung

09.01.2024 / 07:30 CET/CEST


Medien Mitteilung

Studie von Alvarez & Marsal: Finanziell angeschlagene Schweizer Unternehmen nutzen das Instrument der Nachlassstundung kaum für eine erfolgreiche Sanierung 

  • Schweizer Sanierungsinstrument «Nachlassstundung» ist ein Rechtsinstrument, mit dem Unternehmen ihre Sanierungsbemühungen umsetzen und verbessern können.
  • Neuste Schweizer Studie von Alvarez & Marsal (A&M) zeigt, dass eine Nachlassstundung die Überlebenschancen von Unternehmen in finanzieller Schieflage verbessern kann.
  • 2022 wurden in der Schweiz 59 Nachlassverfahren durchgeführt; mit einem Anteil von lediglich 1,4% an allen Insolvenzfällen ist die Inanspruchnahme der Nachlassstundung im internationalen Vergleich nach wie vor sehr gering.

Zürich, 9. Januar 2024 – In der Schweiz zeigt die jüngste Tendenz bei den Firmenkonkursen nach oben. Die Schwäche der Weltwirtschaft, geopolitische Konflikte sowie steigende Material- und Energiekosten dürften die Schweizer Wirtschaft auf absehbare Zeit weiter belasten und den Bedarf an Restrukturierungen und Sanierungen von Unternehmen im kommenden Jahr weiter ansteigen lassen. In diesem Umfeld hat das globale Beratungsunternehmen Alvarez & Marsal seine jährliche Studie zur Nutzung des schweizerischen Sanierungsverfahrens bzw. «Nachlassstundung» veröffentlicht. Das Verfahren bietet finanziell angeschlagenen Unternehmen Schutz vor ihren Gläubigern, Zeit und andere wertvolle Instrumente für die Restrukturierung und Reorganisation von Unternehmen oder Unternehmensteilen. Im Gegensatz zu Konkursen können fortführungsfähige Betriebe bzw. Betriebsteile saniert und damit Werte und Arbeitsplätze erhalten werden. Nach Einschätzung von Alvarez & Marsal führt die Nachlassstundung im Vergleich zum Konkurs insgesamt zu besseren wirtschaftlichen Ergebnissen für die Gläubiger und die Volkswirtschaft.

Hohe Erfolgsquote von bis zu ca. 60% könnte viele Unternehmen und Arbeitsplätze retten

Die jüngste Untersuchung von Alvarez & Marsal zum Thema Schweizer Nachlassstundung, hat ergeben, dass die Zahl der Schweizer Unternehmen, welche die Nachlassstundungen in Anspruch genommen haben, im Jahr 2022 nur 1.4 % der Unternehmensinsolvenzen ausgemacht hat (1.6 %: 2021 und 1.5 %: 2020, 1.6%: 2019). Dies stellt im Vergleich zu anderen Märkten einen sehr niedrigen Wert dar, wo ähnliche Instrumente deutlich häufiger zum Einsatz kommen (2022, USA: 33%, Österreich: 7%, Grossbritannien: 6%, Deutschland: 1.5%).

Schweizer Unternehmen, die in den letzten Jahren eine Nachlassstundung in Anspruch genommen haben, konnten mit einer Erfolgsquote von bis zu 58% Lösungen für ihr Unternehmen oder einzelne Geschäftsbereiche finden und damit Arbeitsplätze erhalten.

Trotz seiner Vorzüge wird die Nachlassstundung nur wenig genutzt, da das Instrument und seine Vorteile wenig bekannt sind. Zu den Vorteilen des Nachlassverfahrens gehören z.B. die Aussetzung bzw. der Schutz vor Betreibungen und Gerichtsverfahren, keine Pfändung des Vermögens des Schuldners oder die Möglichkeit der Kündigung langfristiger Verträge, sofern diese einer erfolgreichen Sanierung im Wege stehen.

Tobias Fritsche, Director bei Alvarez & Marsal, sagt dazu: «Das Instrument der Nachlassstundung ermöglicht es Unternehmen, in einem nach wie vor unsicheren wirtschaftlichen Umfeld proaktiv auf die Marktbedingungen zu reagieren und das Instrument zur operativen und finanziellen Sanierung zu nutzen.»

Alessandro Farsaci, Managing Director bei A&M Schweiz, kommentiert: «Das schweizerische Nachlassverfahren ist ein starkes und effizientes Instrument, das dazu beitragen kann, unnötige Konkurse zu vermeiden, sofern die Unternehmen diese Sanierungsmöglichkeit frühzeitig in Betracht ziehen.»

Die Studie von A&M zeigt, dass der schweizerische Rechtsrahmen zwar ein funktionierendes Instrument zur Sanierung von Unternehmen oder Unternehmensteilen bietet, dass die Entscheidungsträger diesen Weg aber zu oft erst dann in Betracht ziehen, wenn es selbst für eine gerichtliche Sanierung zu spät ist, weil das Verfahren als Konkurs angesehen wird. Die Stigmatisierung des Konkurses in der Schweiz hält die Unternehmen oftmals davon ab, ein wirksames Rechtsinstrument zu nutzen, das ihre Aussichten erheblich verbessern könnte. Ein proaktiverer Einsatz von gerichtlichen Sanierungsverfahren könnte dazu beitragen, vermeidbare Konkurse zu verhindern, Schweizer Arbeitsplätze zu schützen und Werte für alle Beteiligten zu erhalten.

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Anmerkungen an die Redaktion

Methodik

Die Datenerhebung der Studie basiert auf den amtlichen Veröffentlichungen im Schweizerischen Handelsamtsblatt (SHAB) und beschränkt sich auf die Rechtsformen der AG und GmbHs.

Für die Analyse von Nachlassstundungsverfahren, die nicht öffentlich gemacht wurden, haben die Autoren die Daten direkt bei den schweizerischen Amtskonkursgerichten erhoben. Von den 110 befragten Gerichten haben 80% geantwortet.  Die hohe Rücklaufquote ermöglicht es, robuste Schlussfolgerungen aus den Daten zu ziehen. Zudem wurden die Daten mit einer Mehrheit der im untersuchten Zeitraum tätigen Verwalterinnen und Verwalter besprochen.

Die Zuordnung eines Nachlassverfahrens zu einem bestimmten Jahr wurde anhand des Zeitpunkts der Eröffnung der provisorischen Stundung festgelegt (wurde zum Beispiel die provisorische Nachlassstundung 2020 gewährt und im Jahr 2022 in eine definitive Nachlassstundung umgewandelt, wird der Fall nur im Zeitraum 2020 gezählt).

Vollständige Studie

Die vollständige Studie erhalten Sie hier

Über Alvarez & Marsal

Unternehmen, Investoren und öffentliche Institutionen auf der ganzen Welt wenden sich an Alvarez & Marsal (A&M), wenn es um Leadership, Umsetzung und messbare Ergebnisse geht. A&M ist seit seiner Gründung 1983 in Privatbesitz und ein weltweit führendes Beratungsunternehmen, das sich auf Business Consulting, Verbesserung der Unternehmensleistung, Due Diligence und Turnaround-Management konzentriert. Unsere Kunden profitieren von unserem fundierten Fachwissen und Erfahrungsschatz, wenn herkömmliche Ansätze nicht mehr ausreichen, um Veränderungen herbeizuführen.

Mit mehr als 8’500 Mitarbeitern auf sechs Kontinenten liefern wir konkrete Resultate für Unternehmen, Verwaltungsräte, Gläubigern, Private-Equity-Firmen, Anwaltskanzleien und Regierungsbehörden, die vor komplexen Herausforderungen stehen. Unsere Führungskräfte und ihre Teams nutzen die Erfahrung von A&M im Bereich Restrukturierung, um Unternehmen dabei zu helfen, entschlossen zu handeln, ihr Wachstum anzukurbeln und ihre Ergebnisse zu beschleunigen. Wir sind erfahrene Unternehmer, erstklassige Berater, frühere Regulierungsbehörden und Industriebehörden, die sich gemeinsam dafür einsetzen, ihren Kunden zu sagen, was wirklich notwendig ist, um Veränderungen in einen strategischen Unternehmenswert zu verwandeln, Risiken zu managen und in jeder Wachstumsphase Werte freizusetzen. Seit 2019 ist A&M in der Schweiz in Zürich und Genf vertreten. 

Weitere Informationen: AlvarezandMarsal.com.

 

KONTAKT:

Nicolas Weidmann
Dynamics Group
nwe@dynamicsgroup.ch
+41 (0)79 372 2981


Zusatzmaterial zur Meldung:

Datei: Medienmitteilung_Alvarez Marsal_Schweizer Nachlassverfahren_2401_D_Final
Datei: AM_Debt Moratorium Publication_19-22_DE


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