Die Portfolio Revolution
Emittent / Herausgeber: Pro BoutiquenFonds GmbH
/ Schlagwort(e): Studie/Wissenschaftl. Publikation
Das Ende der klassischen Portfoliotheorie Jochen Felsenheimer, XAIA Investment GmbH
1. Veränderte Marktbedingungen: Felsenheimer argumentiert, dass die klassische Portfoliotheorie, die auf der Annahme effizienter Märkte und normalverteilter Renditen basiert, den aktuellen komplexen und dynamischen Marktbedingungen nicht mehr gerecht wird. Märkte sind zunehmend von geopolitischen Ereignissen, politischen Entscheidungen und unvorhersehbaren wirtschaftlichen Schocks beeinflusst, was die Vorhersage von Risiken und Erträgen erschwert. 2. Mangelnde Berücksichtigung von Extremrisiken: Die traditionelle Portfoliotheorie tendiert dazu, das Risiko als eine symmetrische Verteilung um einen Mittelwert zu betrachten, was die tatsächliche Gefahr von extremen Marktbewegungen, sogenannten "Tail Risks", unterbewertet. Diese Risiken können zu erheblichen Verlusten führen, die in der klassischen Theorie nicht adäquat modelliert oder gemessen werden.
3. Unzureichende Diversifikation: Felsenheimer kritisiert, dass die klassische Theorie auf der Annahme beruht, dass Diversifikation allein das Portfolio-Risiko effektiv minimieren kann. In der Realität führen jedoch Korrelationsschwankungen dazu, dass vermeintlich diversifizierte Portfolios in Krisenzeiten mit vielen Bestandteilen gleichzeitig Verluste erleiden können.
4. Neue Ansätze für Risikomanagement und -messung: Er plädiert für eine stärkere Berücksichtigung von modellbasiertem und quantitativem Risikomanagement, das Risikofaktoren über traditionelle Maße wie Volatilität und Korrelation hinaus einbezieht. Dies umfasst Ansätze, die auf einer genauen Analyse der Risikoverteilung und des maximalen potenziellen Verlustes basieren. 5. Technologischer Fortschritt: Mit fortschreitender Technologie und besserer Datenverfügbarkeit argumentiert Felsenheimer, dass Anleger nun in der Lage sind, wesentlich detailliertere und dynamischere Anlagestrategien zu entwickeln, die über die statischen Modelle der klassischen Theorie hinausgehen. Diese Argumente führen zu der Schlussfolgerung, dass die klassische Portfoliotheorie nicht mehr vollständig geeignet ist, um die Herausforderungen des modernen Finanzmarktes zu meistern, und dass eine neue, anpassungsfähigere und umfassendere Herangehensweise an das Portfolio-Management erforderlich ist. Dabei plädiert Felsenheimer u.a. für: 1. Neue Ansätze in der Portfoliostrategie: Felsenheimer befürwortet innovative Techniken zur Portfoliooptimierung, die sich auf die Minimierung von Drawdowns und die Maximierung der Ertragsmöglichkeiten konzentrieren. Er betont die Wichtigkeit eines strukturierten Risikomanagements, das eng mit der Ertragszielsetzung verbunden ist. 2. Risikokapitalallokation: Ein zentrales Thema ist für Felsenheimer die effektive Allokation von Risikokapital auf einzelne Positionen im Portfolio. Er setzt auf Modelle, wie Risikokapital auf Grundlage potenzieller Drawdowns und Zielrenditen zugewiesen wird, was eine balancierte Risiko-Rendite-Struktur schafft. 3. Sensitivitätsanalyse: Dr. Felsenheimer hält es für sehr wichtig, die Sensitivität von Portfolio-Positionen gegenüber verschiedenen Marktfaktoren zu verstehen. Dies hilft bei der Identifikation von Risiken und Chancen in Reaktion auf Marktbewegungen. 4. Hedging-Strategien: Er erklärt weiterhin die Rolle von Hedging-Strategien, um die Portfoliovolatilität zu steuern und das Verlustrisiko zu minimieren. Besonders die Anpassung der Sensitivitäten (Δ_Sens) spielt hier eine wichtige Rolle, um auf Marktveränderungen reagieren zu können. Seine Überlegungen hat Felsenheimer, der vielen Marktteilnehmern durch die beiden XAIA-Fonds mit marktneutralen Strategien bekannt ist, in seinem aktuellen Buch „Die Portfolio Revolution“ ausführlich erläutert. Er hebt darin die Notwendigkeit einer Revolution im Portfolio-Management und die Bedeutung eines aktualisierten Ansatzes zur Risikobewertung und -steuerung in der modernen Finanzwelt hervor.
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