Schaeffler kündigt strukturelle Maßnahmen in Europa zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit an
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Herzogenaurach | 5. November 2024 | Der Vorstand der Schaeffler AG hat strukturelle Maßnahmen mit regionalem Fokus auf Deutschland und Europa beschlossen, die auf eine langfristige Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit zielen. Hiermit reagiert das Unternehmen auf das herausfordernde Marktumfeld, auf die zunehmende globale Wettbewerbsintensität sowie auf die fortschreitende Transformation vor allem in der Autozuliefererindustrie. Die strukturellen Maßnahmen fokussieren im Wesentlichen auf drei Handlungsstränge. Der erste zielt auf erforderliche Ergebnisverbesserungen der Sparte Bearings & Industrial Solutions, die mit anhaltender Konjunkturschwäche, strukturellen Problemen sowie erhöhter Wettbewerbsintensität konfrontiert ist. Der zweite Handlungsstrang adressiert die bereits zuvor angekündigte Realisierung von Synergien aus dem Zusammenschluss mit der Vitesco Technologies Group AG (fortan „Vitesco“), die zum größten Teil über Umsatz- und Einkaufssynergien, aber zu einem Teil auch durch Personalabbau erzielt werden. Der dritte Handlungsstrang umfasst Maßnahmen, die sich aus der anhaltenden Transformation der Automobilzuliefererindustrie ergeben. Dabei sind Maßnahmen im Zusammenhang mit dem rückläufigen Volumen in der Verbrennungstechnologie sowie die aktuelle Abschwächung neuer Programme bei E-Antrieben in Europa berücksichtigt. In der Folge sind sowohl die Sparte Powertrain & Chassis als auch die Sparte E-Mobility von den Maßnahmen betroffen. Bruttoabbau von 4.700 Stellen in Europa Von den Abbaumaßnahmen sind in Deutschland zehn Standorte betroffen. Daneben sind fünf weitere Standorte in Europa betroffen, von denen zwei geschlossen werden sollen. Weitere Informationen zu diesen Standorten werden bis Ende des Jahres bekannt gegeben. Die Umsetzung der Maßnahmen soll mehrheitlich zwischen 2025 und 2027 erfolgen. Einsparpotenzial in Höhe von rund 290 Millionen Euro pro Jahr bis 2029 Maßnahmen, die im Zusammenhang mit bereits angekündigten Programmen von Vitesco und Schaeffler vereinbart wurden, werden weiter planmäßig umgesetzt. Klaus Rosenfeld, Vorsitzender des Vorstands der Schaeffler AG, sagte: „Mit den heute angekündigten Maßnahmen packen wir drei Dinge an: Wir bringen unser Lager- und Industriegeschäft zurück auf Kurs. Zweitens realisieren wir Kostensynergien aus dem Zusammenschluss mit Vitesco Technologies. Und drittens setzen wir die Transformation der Sparten Powertrain & Chassis und E-Mobility weiter fort. Das Programm ist in der aktuellen Umfeldlage notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit der Schaeffler Gruppe langfristig zu sichern. Wir werden es sozialverträglich und mit Augenmaß umsetzen.“ Sparte Bearings & Industrial Solutions passt Kapazitäten an „Gerade in Europa ist die Nachfrage in vielen Sektoren andauernd schwach und führt zu Überkapazitäten an deutschen und europäischen Standorten. Aus diesem Grund sind strukturelle Anpassungen notwendig, um unsere Kostenbasis zu optimieren, Aktivitäten zusammenzufassen und die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens nachhaltig zu verbessern. Neben den Kapazitätsanpassungen bedingt dies weitere Lokalisierungen, die wir in enger Abstimmung mit den Arbeitnehmern beraten werden“, sagte Sascha Zaps, Vorstand Bearings & Industrial Solutions. Maßgeblich sind vor allem die Standorte Schweinfurt und Homburg von Konsolidierungsaktivitäten, Kapazitätsanpassungen und Verlagerungen betroffen, aber auch dem Abbau von Stellen in Zentralbereichen in der Administration. Am Standort Homburg entstehen im Werk der Sparte Bearings & Industrial Solutions Komponenten für Antriebssysteme, Führungen und mechatronische Systemlösungen aus dem Bereich der Lineartechnik. Für den Bereich Lineartechnik findet durch die Verlagerung der Aktivitäten eine Konsolidierung statt, bedingt durch die anhaltend schwache Nachfrage im Sektor Industrial Automation. Die Maßnahme führt zu einer verbesserten Wettbewerbsfähigkeit und Kosteneffizienz im Bereich Lineartechnik. Die beiden anderen Produktionswerke am Standort Homburg sind von der Verlagerung nicht betroffen. Das Stammwerk der Sparte Bearings & Industrial Solutions am Standort Schweinfurt wird zudem die Produktion und Mitarbeitenden des ehemaligen Ewellix-Werks im Schweinfurter Hafen aufnehmen, das zirka fünf Kilometer entfernt liegt. Im Zuge der Integration von Ewellix in die Schaeffler Gruppe wird zudem außerhalb Europas der ehemalige Ewellix-Standort Taoyuan geschlossen. Die Aktivitäten der im Jahr 2022 übernommenen Melior Motion GmbH in Hameln, wo vor allem Planetengetriebe für Industrieroboter hergestellt werden, werden aufgegeben und ein Verkauf des Werks in Hameln angestrebt. Für den Standort in Steinhagen ist die Ausarbeitung eines Zukunftskonzepts mit den Arbeitnehmervertretern vereinbart, um gemeinsam Optionen für die Zukunft des Standorts zu erarbeiten, an dem Schaeffler hauptsächlich Gelenklager für unterschiedliche industrielle Anwendungen fertigt. Realisierung von Kostensynergien aus dem Zusammenschluss mit Vitesco Regensburg wird zukünftig Sitz des Unternehmensbereichs Powertrain Solutions der Sparte Powertrain & Chassis von Schaeffler. Sitz der neuen Sparte E-Mobility von Schaeffler wird Herzogenaurach, das zugleich Sitz der Konzernzentrale bleibt. Im Ergebnis führen die Anpassungen zum Abbau von zirka 600 Stellen, die auf Deutschland und hier maßgeblich auf die beiden genannten Standorte entfallen. Zu diesen Zahlen tragen die beiden Unternehmen etwa im gleichen Verhältnis bei. Transformation in den Sparten Powertrain & Chassis und E-Mobility Im Zuge des konsequent eingeschlagenen Weges der Sparte E-Mobility und des Portfoliomanagements bei der vormaligen Vitesco werden nun weitere bereits vor dem Zusammenschluss avisierte Maßnahmen konkret in die Planung gebracht. Zudem wurde in früheren Phasen von einem stärkeren Wachstum insbesondere bei europäischen OEMs ausgegangen, welches aktuell ausbleibt. Zusätzlich führt der erhöhte Wettbewerb zu einem weiter zunehmenden Preis- und Kostendruck und einer stärkeren Lokalisierung der Entwicklungsleistungen, insbesondere in China. Hiervon betroffen sind insbesondere die Standorte Regensburg, Nürnberg und Berlin. Sozialverträgliche Umsetzung im Rahmen der Zukunftsvereinbarung Schaeffler investiert konsequent und fortlaufend in die Aus- und Weiterqualifizierung seiner Mitarbeitenden in Deutschland und Europa. Seit 2022 haben europaweit zirka 40.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Weiterbildungen und Umschulungen teilgenommen und sich erfolgreich für neue Aufgaben und Zukunftstechnologien qualifiziert, von denen knapp 19.000 auf Deutschland entfallen. Konsequente Weiterqualifizierung ist ein Schlüssel, um möglichst viele Mitarbeitende beim Wandel mitzunehmen. „Mit den strukturellen Maßnahmen unternehmen wir einen wichtigen Schritt, um die Wettbewerbsfähigkeit von Schaeffler zu sichern. Die genannten Maßnahmen sind in der aktuellen Markt- und Wettbewerbslage ohne Alternative. Unser Bekenntnis zum Standort Deutschland steht. Wir werden im Interesse unserer Kunden und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch in Deutschland und Europa weiterhin in Zukunftsfelder und -technologien investieren“, sagte Klaus Rosenfeld.
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Schaeffler Gruppe – We pioneer motion Seit über 75 Jahren treibt die Schaeffler Gruppe zukunftsweisende Erfindungen und Entwicklungen im Bereich Motion Technology voran. Mit innovativen Technologien, Produkten und Services in den Feldern Elektromobilität, CO₂-effiziente Antriebe, Fahrwerkslösungen und erneuerbare Energien ist das Unternehmen ein verlässlicher Partner, um Bewegung effizienter, intelligenter und nachhaltiger zu machen – und das über den gesamten Lebenszyklus hinweg. Anhand von acht Produktfamilien beschreibt Schaeffler sein ganzheitliches Produkt- und Serviceangebot im Mobilitäts-Ökosystem: von Lagerlösungen und Linearführungen aller Art bis hin zu Reparatur- und Monitoring-Services. Schaeffler ist mit rund 120.000 Mitarbeitenden an mehr als 250 Standorten in 55 Ländern eines der weltweit größten Familienunternehmen und gehört zu den innovationsstärksten Unternehmen Deutschlands.
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2022249 05.11.2024 CET/CEST