Montega AG: Apontis Pharma AG | Rating: Kaufen
Original-Research: Apontis Pharma AG - von Montega AG
Einstufung von Montega AG zu Apontis Pharma AG
Unternehmen: Apontis Pharma AG
ISIN: DE000A3CMGM5
Anlass der Studie: Update
Empfehlung: Kaufen
seit: 16.08.2022
Kursziel: 26,00
Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten
Letzte Ratingänderung: -
Analyst: Tim Kruse, CFA
Single-Pills wirken – auch auf Umsatz und Ergebnis
APONTIS hat am vergangenen Donnerstag gute H1-Zahlen vorgelegt und die Umsatz- und Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2022 bestätigt.
Umsatzwachstum in allen Segmenten: Nach dem guten Jahresauftakt konnte APONTIS in Q2 erlösseitig an die positive Entwicklung anknüpfen und im ersten Halbjahr ein Umsatzwachstum von 17,1% auf 28,1 Mio. Euro ausweisen (Vj.: 21,0 Mio. Euro). Wesentlicher Treiber war erneut das Single-Pill-Segment, in dem sich die Erlöse um 26,0% yoy auf 17,7 Mio. Euro erhöhten. Hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang die Wachstumsraten der Produkte Atorimib (+47,4% yoy), Tonotec (+28,3% yoy) sowie Tonotec HCT (+43,0% yoy). Zudem wuchs das Co-Marketing Segment durch die gut laufende Zusammenarbeit mit AstraZeneca (für 2023 verlängert) um 2,6% yoy auf 9,1 Mio. Euro.
Positive EBITDA-Entwicklung, Einmaleffekte erschweren Vergleichbarkeit zum Vorjahr: Die Rohertragsmarge reduzierte sich in H1 um 3,3 PP auf 61,3%, was im Wesentlichen auf zwei Einmaleffekte zurückzuführen ist. Erstens führte die Umstellung eines Co-Marketingvertrags hin zu einem Distributionsvertrag mit Novartis im Juli 2021 zu erhöhten Beschaffungskosten von 1,6 Mio. Euro in H1/22. Zudem wurden in 2022 Post-Milestone-Payments aus Altverträgen im Materialaufwand gebucht, die im Vorjahr noch in den CAPEX erfasst wurden (ca. 0,5 Mio. Euro). Bereinigt um diese Effekte hätte die Rohertragsmarge über dem Vorjahrjahreswert von 64,6% gelegen, was bei dem stärker werdenden Anteil der Single-Pill-Umsätze zu erwarten ist (Anteil um 4,5 PP yoy auf 63% in H1/22 gestiegen). Entsprechend ist der Rückgang nicht auf vermeintlich gestiegene Preise in der Beschaffung des gesamten Portfolios zurückzuführen, was vom Management im Conference Call mit Hinblick auf vertraglich fixierten Bezugspreisen bestätigt wurde. Auf Ebene des EBITDA konnte das Unternehmen eine deutliche Steigerung um 3,9 Mio. Euro auf 3,2 Mio. Euro verbuchen. Hier schlagen allerdings die IPO Kosten zu Buche, die in der Vergleichsperiode des Vorjahres enthalten waren. Bereinigt um diese Kosten hätte der Anstieg in H1/22 bei +0,4 Mio. Euro gelegen.
Kontinuierliche Ausweitung des Single-Pills-Portfolios: Im Laufe des ersten HJ führte APONTIS weitere Single-Pills ein (2x lizensiert; 1x eigenentwickelt). Mittelfristig erwartet der Vorstand aus diesen drei Produkten ein zusätzliches Umsatzpotenzial von 10,7 Mio. Euro p.a. Obwohl die für 2023 avisierte Markteinführung von Eigenentwicklungen aufgrund extern bedingter Verzögerungen im Zulassungsverfahren auf das Folgejahr verschoben wurde, bestätigte der Vorstand das in Aussicht gestellte Mittelfristziel, bis 2026 mehr als 20 Single-Pills im Portfolio zu führen.
Fazit: Die Vorteile von Single-Pills wurden mit der START-Studie zuletzt der breiten Öffentlichkeit präsentiert. Zwei weitere Publikationen in Fachzeitschriften stehen bevor. Wesentlich ist weiterhin der Zugang zu Ärzten und Kliniken, den APONTIS nach wie vor forciert. Ferner sollen angestrebte Kooperationen mit dem Krankenkassensektor als wesentliche Vertriebsunterstützung fungieren. Erst im Mai wurde eine gemeinsame Kampagne mit der AXA initiiert. Vor dem Hintergrund der erfolgreichen ersten Jahreshälfte bestätigen wir unsere Kaufempfehlung mit einem unveränderten Kursziel von 26,00 Euro.
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