Montega AG: BAUER AG | Rating: Halten
Original-Research: BAUER AG - von Montega AG
Einstufung von Montega AG zu BAUER AG
Unternehmen: BAUER AG
ISIN: DE0005168108
Anlass der Studie: Update
Empfehlung: Halten
seit: 23.02.2023
Kursziel: 10,00 Euro
Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten
Letzte Ratingänderung: -
Analyst: Patrick Speck, CESGA
Durchführung der KE kommt wieder ins Rollen
Hinsichtlich der Klage gegen den HV-Beschluss zur Kapitalerhöhung vom 18.11.2022 hatte BAUER bereits Ende Januar über einen Prozessvergleich mit den klagenden Aktionären berichtet. Gestern wurde schließlich ein neuer Zeitplan für den Vollzug der KE veröffentlicht.
KE dürfte noch in Q1 abgeschlossen werden, Platzierung erscheint gesichert: Die insgesamt 17,4 Mio. neuen Aktien sollen den Aktionären nun vom 01.-15. März 2023 im von der HV beschlossenen Bezugsverhältnis von 3:2 angeboten werden. Der festgelegte Bezugspreis beträgt unverändert 6,00 Euro je neuer Aktie. Hinzugekommen ist die Einrichtung eines Bezugsrechtehandels am regulierten Markt der Frankfurter Börse, dessen Fehlen u.E. einen wesentlichen Streitpunkt zwischen BAUER und den Klägern darstellte und letztlich zur Verzögerung im ursprünglichen Zeitplan führte. Nach wie vor haben der Großaktionär Doblinger Beteiligung GmbH sowie die ihr nahestehende SD Thesaurus GmbH ihre Unterstützung der KE zugesichert. Wir gehen dementsprechend davon aus, dass die Doblinger Beteiligung sämtliche Bezugsrechte wahrnimmt. SD Thesaurus wiederum hat sich verpflichtet, alle nicht von anderen Aktionären bezogenen neuen Aktien zum Bezugspreis bis zu einem maximalen Gesamtbetrag i.H.v. 70 Mio. Euro zu erwerben. Dies dürfte in erster Linie für das der Familie Bauer zustehende Aktienpaket gelten, da sich diese u.E. nicht an der Transaktion beteiligen und somit eine starke Verwässerung hinnehmen wird, die sie unter die Sperrminorität von 25% drücken dürfte. Im Gegenzug sollte die Aufstockung bei den mit Doblinger verbundenen bzw. nahestehenden Gesellschaften ein Pflichtübernahmeangebot zur Folge haben. Die Ausgabe der neuen Aktien und die Einbeziehung in die bestehende Notierung erfolgt voraussichtlich am 30. März.
Transaktion erhöht Erfolgsaussichten der Transformation: Der avisierte Bruttoemissionserlös von rund 105 Mio. Euro sollte BAUERs Bilanz durch die angestrebte Reduktion der Nettoverschuldung wesentlich stärken und die laufende Restrukturierung des Bausegments (siehe Comment vom 7.12.) erleichtern. Letztere ist u.E. die zentrale Voraussetzung dafür, die Konzernprofitabilität (EBIT-Marge) bis 2024 wie geplant auf 7 bis 9% zu steigern (2022e: -5,7% inkl. Impairments). Wir rechnen trotz des makroökonomischen Gegenwinds im Bau bereits im laufenden Jahr mit einer Trendwende im Ergebnis. Zwar stellte Baustoffproduzent Wienerberger für den Infrastrukturbau in Europa und Nordamerika jüngst einen Rückgang von jeweils 5% in Aussicht, doch sprechen eine Book-to-bill-Ratio von zuletzt (9M/22) 1,2x sowie ein Auftragsbestand von knapp 950 Mio. Euro allein im Bau u.E. für eine stabile Geschäftsentwicklung der im Konzern verbleibenden Bautöchter. Mit Blick auf das Segment Maschinen (Margenziel: 10-12%; 2022e: 7,1%) erachten wir eine Wiederbelebung des chinesischen Markts als essenziell. Dieser ist gemäß den Bauaktivitätsdaten von Komatsu für Januar (Komtrax: -37,2% yoy) jedoch äußerst schwach ins Jahr gestartet. In Summe dürfte 2023 daher trotz des avisierten Turnarounds noch als Übergangsjahr zu klassifizieren sein.
Fazit: Mit der sich abzeichnenden KE sollte BAUER ein wichtiger Schritt in der Transformation gelingen. Wir werden die Transaktion nach erfolgreichem Vollzug ins Modell einbauen, was eine spürbare Verwässerung des Fair Values zur Folge haben wird. Unser Rating „Halten“ belassen wir trotz des ausgewiesenen Upside-Potenzials zunächst unverändert.
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