Negatives Marktumfeld beeinflusst Geschäftsergebnis 2023 stark – Umsetzung des Performance-Programms über Plan
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Negatives Marktumfeld beeinflusst Geschäftsergebnis 2023 stark – Umsetzung des Performance-Programms über Plan
Lenzing – Die verhaltene Nachfrage auf der einen und die nach wie vor stark erhöhten Rohstoff- und Energiekosten auf der anderen Seite belasteten das Geschäftsergebnis der Lenzing Gruppe, einem weltweit führenden Hersteller von regenerierten Cellulosefasern für die Textil- und Vliesstoffindustrien, im Geschäftsjahr 2023 stark. Die weitgehend ausbleibende Erholung in der Textil- und Bekleidungsindustrie beeinflusste die gesamte Branche negativ. Die Umsatzerlöse entwickelten sich unter Berücksichtigung der nach wie vor niedrigen Faserpreise vergleichsweise stabil und lagen bei EUR 2,52 Mrd. (nach EUR 2,57 Mrd. im Jahr 2022). Die Preise für holzbasierte Spezialfasern entwickelten sich aufgrund der schwächeren Nachfrage, insbesondere von Marken und Einzelhändlern, und der zusätzlichen Kapazitäten am Markt ebenfalls leicht rückläufig. Das Preispremium der Marken TENCEL™, LENZING™ ECOVERO™ und VEOCEL™ erwies sich als widerstandsfähig. Die Umsätze mit Faserzellstoff sowie Bioraffinerie- und Co-Produkten sind im Berichtsjahr gestiegen. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) stieg im Berichtsjahr um 25,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf EUR 303,3 Mio. Das Betriebsergebnis (EBIT) lag aufgrund von nicht zahlungswirksamen Sonderabschreibungen in Höhe von EUR 464,9 Mio., bedingt durch die weiterhin bestehenden Unsicherheiten im wirtschaftlichen Umfeld, und erhöhte Diskontierungssätze aufgrund des geänderten Zinsumfelds, bei minus EUR 476,4 Mio. (nach EUR 16,5 Mio. im Jahr 2022). Das Ergebnis nach Steuern lag demnach bei minus EUR 593 Mio. (nach minus EUR 37,2 Mio. im Jahr 2022), das Ergebnis je Aktie bei minus EUR 20,02 (nach minus EUR 2,75 im Jahr 2022). „Die erwartete Erholung der für die Lenzing Gruppe relevanten Märkte blieb bisher aus. Die verhaltene Nachfrage und die nach wie vor stark erhöhten Rohstoff- und Energiekosten haben 2023 zu einem Ergebnis geführt, mit dem wir nicht zufrieden sind“, sagt Stephan Sielaff, Vorstandsvorsitzender der Lenzing Gruppe. „Umso wichtiger erweisen sich die Maßnahmen, die wir entschlossen und zu einem frühen Zeitpunkt gesetzt haben, um die Lenzing auf Kurs zu halten und ihre Krisenresilienz zu steigern.“ Die Umsetzung des Performance-Programms verläuft derzeit über Plan. Die Programminitiativen zielen primär auf eine Verbesserung des EBITDA und die Generierung von Free-Cashflow durch ein gestärktes Umsatz- und Margenwachstum sowie eine nachhaltige Kostenexzellenz ab. Über die deutlich positiven Auswirkungen auf der Umsatzebene hinaus erwartet der Vorstand jährliche Kosteneinsparungen von mehr als EUR 100 Mio., wovon deutlich mehr als 50 Prozent ab dem laufenden Geschäftsjahr wirksam sein werden. Nico Reiner, Chief Financial Officer der Lenzing Gruppe, ergänzt: „Wir werden mit diesem Performance-Programm die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen kraftvoll bewältigen und die Resilienz der Lenzing gegen Krisen steigern. Mit der bisherigen Entwicklung des Programms sind wir sehr zufrieden. Die Cashflow-Entwicklung im zweiten Halbjahr zeigt, dass die Maßnahmen wirken.“ Im dritten und vierten Quartal 2023 erwirtschaftete Lenzing einen positiven Free Cashflow von EUR 27,3 Mio. bzw. EUR 15,4 Mio. (nach minus EUR 132,3 Mio. im ersten und minus EUR 33,1 Mio. im zweiten Quartal 2023). Die Investitionen in immaterielle Anlagen, Sachanlagen und biologische Vermögenswerte (CAPEX) beliefen sich im Berichtsjahr auf EUR 283,6 Mio. (nach EUR 698,9 Mio. im Jahr 2022). Der Liquiditätsbestand erhöhte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2022 aufgrund der Kapitalerhöhung und der Verlängerung der Kreditlaufzeiten um 61,3 Prozent auf EUR 731 Mio. per 31. Dezember 2023. Nach der erfolgreichen Umwandlung einer Produktionslinie in Nanjing (China) im ersten Quartal, konnte Lenzing im dritten Quartal des Berichtsjahres auch ihre Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen in Purwakarta (Indonesien) mit dem Ziel, auf Spezialviscose umzurüsten und die spezifischen Emissionen deutlich zu reduzieren, abschließen. Die am Standort erzeugten Viscosefasern der Marken LENZING™ ECOVERO™, einschließlich der innovativen LENZING™ ECOVERO™ Black Fasern, und VEOCEL™ sind mit dem EU Ecolabel[1], einem international anerkannten Umweltzeichen für umweltverträgliche Produkte und Dienstleistungen, gekennzeichnet. Lenzing ist damit in der Lage, 100 Prozent des Faserumsatzes mit Spezialfasern der Marken TENCEL™, LENZING™ ECOVERO™ und VEOCEL™ zu erzielen. „Champion der Nachhaltigkeit“ Durch gezielte Marketingkommunikation steigerte Lenzing auch 2023 die Sichtbarkeit ihrer Marken. Die Marke TENCEL™ erreichte im weltweiten Bekanntheits-Ranking erneut eine starke Führungsposition unter den Ingredient Brands der Textil- und Bekleidungsindustrie. Ausblick Viele Konsument:innen leiden weiterhin unter der allgemeinen Teuerung und real sinkender Einkommen, was sich negativ auf das Konsumklima auswirkt. Eine Erholung im für Lenzing wichtigen Verbrauchermarkt für Bekleidung wird darüber hinaus von der weiteren Normalisierung der Lagerstände abhängen. Das Wechselkursumfeld bleibt in den für Lenzing wichtigen Regionen voraussichtlich volatil. Im richtungsweisenden Markt für Baumwolle zeichnet sich in der laufenden Erntesaison 2023/2024 nach vorläufigen Schätzungen ein weiterer Lageraufbau um 0,8 Mio. Tonnen ab (nach einem Lageraufbau von 1,3 Mio. Tonnen in der Vorsaison). Die Ergebnisvisibilität bleibt insgesamt stark eingeschränkt. Lenzing ist mit der Umsetzung des Performance-Programms mit Fokus auf positiven Free Cashflow, gestärktes Umsatz- und Margenwachstum sowie nachhaltige Kostenexzellenz über Plan. Das übergeordnete Ziel ist es, Lenzing noch stärker zu positionieren und ihre Krisenresilienz weiter zu steigern. Strukturell geht Lenzing unverändert von einem steigenden Bedarf an umweltverträglichen Fasern für die Textil- und Bekleidungsindustrie sowie die Hygiene- und Medizinbranchen aus. Lenzing ist daher mit ihrer „Better Growth“ Strategie sehr gut positioniert und plant sowohl das Wachstum mit Spezialfasern als auch ihre Nachhaltigkeitsziele einschließlich der Transformation von einem linearen zu einem Modell der Kreislaufwirtschaft weiter voranzutreiben. Unter Berücksichtigung der genannten Faktoren geht die Lenzing Gruppe für das Geschäftsjahr 2024 von einem höheren EBITDA im Vergleich zum Vorjahr aus.
1) Die Nettofinanzverschuldung wird seit dem zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2023 ohne Leasingverbindlichkeiten dargestellt (siehe Beilage zum Lagebericht „Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe“). 2) Die Anzahl der Mitarbeiter:innen wird seit dem dritten Quartal des Geschäftsjahres 2023 auf Basis von Vollzeitäquivalenten angegeben. Bis zum dritten Quartal des Geschäftsjahres 2023 erfolgte die Angabe auf Basis von Köpfen.
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[1] Das EU Ecolabel wird von allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union sowie von Norwegen, Liechtenstein und Island anerkannt. Das 1992 durch eine EU-Verordnung (Verordnung (EWG) Nr. 880/92) eingeführte freiwillige Label hat sich schrittweise zu einem Referenzpunkt für Verbraucher entwickelt, die durch den Kauf umweltfreundlicherer Produkte und Dienstleistungen zu einer geringeren Umweltbelastung beitragen wollen.
15.03.2024 CET/CEST Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht, übermittelt durch EQS Group AG. www.eqs.com |
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1859299 15.03.2024 CET/CEST