GBC AG: Deutscher Mittelstandsanleihen FONDS | Rating: Managementinterview
Original-Research: Deutscher Mittelstandsanleihen FONDS - von GBC AG
Einstufung von GBC AG zu Deutscher Mittelstandsanleihen FONDS
Unternehmen: Deutscher Mittelstandsanleihen FONDS ISIN: LU0974225590
Anlass der Studie: Managementinterview
Empfehlung: Managementinterview
Letzte Ratingänderung:
Analyst: Marcel Goldmann
27.10.2022 – GBC Managementinterview mit Florian Springer, Portfoliomanager
des Deutschen Mittelstandsanleihen FONDS
„Meine Erwartung, unterstützt durch die aktuelle Rhetorik der Notenbank,
geht weiterhin von einer konstanteren Entwicklung der Mittelstandsanleihen
ggü. den alternativen Anleihesegmenten (z.B. Investment-Grade- oder
High-Yield Anleihen) aus.“
Der Deutsche Mittelstandsanleihen FONDS (DMAF) investiert vornehmlich in
ausgewählte Anleihen von Unternehmen des deutschen Mittelstands. Kernstück
der Fondsauswahl ist das KFM-Scoring Verfahren. Damit werden die
Mittelstandsanleihen herausgefiltert, die ein attraktives
Rendite-/Soliditätsprofil aufweisen. Ziel des Fonds ist es, unter
Berücksichtigung der Nachhaltigkeitsrisiken die Bonitätsrisiken für den
Anleger durch eine sorgfältige Auswahl und eine breite Streuung zu
reduzieren.
Vor dem Hintergrund der aktuellen gesamtwirtschaftlichen Unsicherheiten und
den herausfordernden Rahmenbedingungen, haben wir die Chance genutzt, um
mit dem Mittelstandsanleihen-Spezialisten Florian Springer vom Deutschen
Mittelstandsanleihen FONDS ein Interview zur aktuellen
Anleihenmarktentwicklung, dem Marktumfeld und der Fondsentwicklung zu
führen.
GBC AG: Die Nachwirkungen der Corona-Krise, der andauernde Ukraine-Krieg
und herausfordernde Rahmenbedingungen haben große Auswirkungen auf die
mittelständischen Unternehmen. Wie beurteilen Sie aktuell die Lage im
mittelständischen Sektor und sehen Sie die Mittelständler gut aufgestellt,
um in einem solchen Umfeld gut bestehen zu können?
KFM AG, Herr Springer: Das geopolitische und wirtschaftliche Umfeld ist
derzeit natürlich alles andere als optimal, generell für die
Unternehmens-Landschaft. Die Mittelständler bringen hier allerdings
wesentliche Vorteile gegenüber den großen Konzernstrukturen mit – sie sind
zum einen unglaublich flexibel und können sich veränderten Marktbedingungen
deutlich schneller anpassen. Wie ein Schnellboot, das bei veränderter
Situation den Kurs zeitnahe korrigieren kann, während ein Tanker deutlich
schwerfälliger agiert. Zum anderen bieten Mittelständler, teilweise als
entscheidende Zulieferer der großen produzierenden Unternehmen, aufgrund
von langjährigen Geschäftsbeziehungen die nötige Sicherheit in den
Bereichen Qualität und Zuverlässigkeit.
Die großen Abnehmer z.B. in der Automobilindustrie können zum Teil nicht
einfach kurzfristig Ihre Zulieferer wechseln oder gar eigene Produktionen
bei gleicher Qualität aufbauen. Sollte nun also ein mittelständischer
Zulieferer mit einem einzigartigen Produktionsverfahren, mal ins Wanken
kommen – weil beispielweise die Energiepreise rasant steigen, ist es
kosteneffizienter für den großen Abnehmer diese Preissteigerung aufzufangen
als einen neuen Zulieferer einzubinden oder in Eigen-Regie aufzubauen.
GBC AG: Der Anleihemarkt wurde auch stark beeinflusst von den schwierigeren
Rahmenbedingungen. Wie schätzen Sie aktuell den mittelständischen
Anleihensektor und das Marktumfeld ein?
KFM AG, Herr Springer: Eine solche Bewegung, wie wir sie im laufenden Jahr
an den Anleihemärkten gesehen haben konnte seit Beginn des aktuellen
Jahrtausends so noch nicht beobachtet werden. Mittelstandsanleihen zeigen
sich in ihrer Entwicklung in diesem Umfeld äußerst robust. Dies hat
verschiedene Gründe. Ein wesentlicher Grund ist die naturgemäß kurze
Duration (sog. „Kapitalbindungsdauer“) mittelständischer Anleihen – stärker
wachsende Unternehmen, zu denen in der Regel auch die Mittelständler
gehören, brauchen eine flexible Gestaltung ihrer Finanzierung, um der
Wachstumsgeschwindigkeit Rechnung tragen zu können. Durch die kurzlaufenden
Schuldverschreibungen z.B. versehen mit einer Call-Option nach wenigen
Jahren, hat das Unternehmen die Möglichkeit seine Anleihe kurzfristig
zurückzahlen und durch eine neue Anleihe, mit dann angepasster Kuponhöhe zu
ersetzen und so ihr Wachstum weiter mit angemessenen Zinskosten zu
finanzieren.
Größere Unternehmen, mit einer guten Bonitätseinstufung einer der bekannten
Ratingagenturen, haben die Gunst der Niedrigzinsphase genutzt und Anleihen
zu knapp über 0% begeben, teils mit Jahrzehnte langer Laufzeit. Anleger
dieser Anleihen erhalten nun trotz Anstieg des allgemeinen Marktzinsniveaus
den niedrigen Zins auf ihre Anlage. Dadurch sind diese Anleihen
unattraktiver, weil die Renditen dieser Anleihen sich an das veränderte
Risikoniveau anpassen und folglich günstiger angeboten werden. Das spiegelt
sich in der Preisentwicklung wider (siehe Grafik). Mittelstandsanleihen
sind in der Regel mit einem komfortablen Zinspuffer und ohne lange
Kapitalbindungen ausgestattet. Sie waren von den Entwicklungen im
Anleihemarkt weitestgehend ausgenommen und konnten im laufenden Jahr eine
konstantere Performance aufweisen.
GBC AG: Mit dem Deutschen Mittelstandsanleihen FONDS gehören Sie zu den
bedeutendsten „Playern“ im deutschen Mittelstandsanleihensektor. Wie
zufrieden sind Sie mit dem laufenden Jahr und wie beurteilen Sie die
allgemeine Lage?
KFM AG, Herr Springer: Wir blicken auf anspruchsvolle neun Monate im
laufenden Jahr 2022 zurück, in denen Mittelstandsanleihen ihre Vorteile
voll ausspielen konnten. In den ersten neun Monaten des Jahres konnte der
Deutsche Mittelstandsanleihen FONDS zunächst gegenüber den bekannteren und
größeren Anleihen aus dem „Investment Grade“- und/oder den Anleihen aus dem
„High Yield“-Sektor eine sichtbar bessere Wertentwicklung abliefern. Des
Weiteren hat der Fonds eine Ratingverbesserung durch den Fondsspezialisten
Scope erfahren und wurde von Morningstar per 30.09.2022 mit 5 von 5 Sternen
bewertet. Aus dieser Sicht können wir sehr zufrieden mit der erbrachten
Leistung sein.
Einen Rückschlag in der Bewertung gab es allerdings im Oktober dieses
Jahres zu verzeichnen, als einige Anleihen im Portfolio des Fonds aufgrund
der Meldung eines Zahlungsverzugs in Mitleidenschaft gezogen wurden, ohne
direkt von dem eigentlichen Zahlungsverzug betroffen zu sein.
GBC AG: Anfang Oktober hat die Metalcorp Group S.A. im Zuge einer
Ad-hoc-Meldung bekannt gegeben, dass die fällige Anleihe 2017/22 aufgrund
eines kurzfristigen Wegfalls einer Kreditlinie nicht geleistet werden
konnte. Der DMAF ist in verschiedene Anleihen dieses Unternehmens
investiert. Gehört diese Anleihe auch zu den Anleihen, in die Ihr Fonds
investiert hat? Wie sind allgemein Ihre Metalcorp-Anleihen besichert?
KFM AG, Herr Springer: Die betroffene Anleihe mit einem ausstehenden
Volumen von ca. 70 Mio. Euro und der ursprünglichen Fälligkeit am 02.
Oktober dieses Jahres ist kein Bestandteil des Deutschen
Mittelstandsanleihen FONDS, wohl aber die besicherte Anleihe des Emittenten
mit der Fälligkeit im Juni 2026. Die Situation bei diesem Emittenten ist
allerdings etwas komplex. Wie Sie in Ihrer Frage schon korrekt angemerkt
haben, ist eine bereits zugesagte Kreditfazilität kurzfristig aufgrund
einer Sanktion der ECOWAS, der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft
(vergleichbar mit der EU in Europa), gekündigt worden und das Unternehmen
konnte in der Kürze der Zeit keine Ersatzfinanzierung auf die Beine
stellen. In der Folge konnte die Anleihe nicht wie geplant zurückgeführt
werden.
Grundsätzlich sollte man allerdings festhalten, dass die Metalcorp Group
S.A. unseren Erkenntnissen nach über ein funktionierendes und rentables
Geschäftsmodell verfügt. Im Grunde wurde die Gesellschaft Opfer ihres
eigenen Erfolges – lassen Sie mich das kurz erläutern: Als diversifizierter
Metall- und Mineralienkonzern fördert die Metalcorp u.a. Bauxit in Guinea.
Dieser Rohstoff dient zur Herstellung von Aluminium und erfährt eine hohe
Nachfrage auf den Weltmärkten. Bis zum Erhalt des Geldes durch Verkauf bzw.
Verladen des Bauxits, muss die Gesellschaft ihr Bauxitgeschäft
vorfinanzieren – das Geschäft unterliegt zunächst also einer simplen Logik:
Je mehr Bauxit gefördert und verkauft werden soll, desto höher die
benötigten Mittel, um dies auch umzusetzen. Die Übergabe bzw. die Verladung
des Bauxits auf die entsprechende Transportkapazität löst dann die
vertragliche Erfüllung aus und somit auch den Cashflow ausgehend vom
Käufer. In der aktuellen Situation konnte allerdings u.a. aufgrund der
globalen Engpässe keine Transportkapazität sichergestellt werden, um den
Verkauf des entsprechenden Bauxits abzuschließen. Es Entstand eine
Lagerhaltung an Bauxit in der Größenordnung von ca. 1 Mio. Tonnen, dessen
Versand entgegen dem ursprünglichen Plan, nun im November in Richtung China
erfolgen soll. Um solche oder ähnlich unwägbare Situationen schadlos
überbrücken zu können, stand die eingangs erwähnte Kreditlinie zur
Verfügung, welche kurz vor Fälligkeit aufgrund der ECOWAS-Sanktionen
unplanmäßig weggebrochen ist und eine weitere Absicherung bestand nicht.
Die Gesellschaft möchte nun in Zusammenarbeit mit den Inhabern der
Schuldverschreibungen mit Fälligkeit 2022 die bestmögliche Lösung für beide
Seiten finden und die Rückzahlung schnellstmöglich, spätestens allerdings
in einem Jahr, in die Wege leiten. Das gesteigerte Risiko, durch die
längere Laufzeit, soll durch eine erhöhte Kuponzahlung ausgeglichen werden.
Die Einnahmen durch den anstehenden Verkauf der vorhandenen Bauxitbestände,
wird im Falle der Zustimmung durch die Anleihegläubiger sicher zielführend
sein, deren Forderungen zeitnah zu befriedigen.
GBC AG: Welche Auswirkungen hatte die obige Ad-hoc-Meldung auf die
verschiedenen Anleihen Ihres Portfolios und wie sind diese aus Ihrer Sicht
einzuordnen?
KFM AG, Herr Springer: Die Ad-hoc-Meldung hat grundsätzlich auch die
Unsicherheit bei den Inhabern der Schuldverschreibungen der
Schwestergesellschaften erhöht – der Markt reagierte überproportional und
hat diese Anleihen ebenfalls in Sippenhaft genommen. Der Verzug der
Rückzahlung betrifft, wie bereits erwähnt, keine der Anleihen im Fonds
direkt, lediglich indirekt. Die länger laufende und besicherte Anleihe der
Metalcorp Group S.A. ist mit einer Drittverzugsklausel (sog.
„Cross-Default“) in den Anleihebedingungen ausgestattet. Diese Klausel
greift allerdings nur dann, wenn die Gläubigerabstimmung zweimal
hintereinander scheitert. Damit rechne ich allerdings nicht, weil der
mögliche Schaden für die stimmberechtigten Inhaber der 2022er-Anleihe
meiner Einschätzung nach in keinem angemessenen Verhältnis zu den Chancen
im Falle einer Zustimmung steht. Scheitern kann der
Restrukturierungsprozess ebenfalls, wenn die nötigen Beschlussfähigkeiten
nicht erreicht werden. In der ersten Abstimmung sind das 50% des
stimmberechtigen Volumens und in der zweiten, welche min. 14 Tage nach der
ersten stattfinden darf und als Präsenzveranstaltung stattfinden muss,
beläuft sich die beschlussfähige Mehrheit auf 25% des stimmberechtigten
Volumens, hierbei also auf ca. 17,5 Mio. Euro. Solange die finalen
Bedingungen aus der Restrukturierung der 22er-Anleihe schwebend unwirksam
sind, werden meiner Erwartung nach auch die Anleihen der
Schwestergesellschaften weiter in Sippenhaft verbleiben. Im Fondspreis ist
die herabgesetzte Bewertung bereits eingepreist. Sobald eine Lösung
herbeigeführt werden konnte, erwarte ich auch eine erholende Wirkung auf
die Anleihekurse der Schwestergesellschaften.
GBC AG: Im mittelständischen Anleihensektor kam es in der Vergangenheit
auch vereinzelt zu Problemen von Emittenten (ausgebliebene Rückzahlung der
Anleihe, ausbleibende Zinszahlungen etc.). Wie gehen Sie solche Probleme
an? Was unternimmt Ihr Fondsmanagement, um mögliche finanzielle Schäden für
Ihre Anleger abzuwenden bzw. zu minimieren?
KFM AG, Herr Springer: Vielen Dank, das ist eine sehr entscheidende Frage.
Wir verfolgen dabei eine am Markt eher unkonventionelle Philosophie – wir
kümmern uns, anstatt das betroffene Papier direkt zu einem teils stark
unterbewerteten Kurs aus dem Portfolio zu entfernen. Dieses Vorgehen bindet
zwar eine erhöhte Kapazität und erfordert viel Arbeit und teilweise einen
langen Atem, bringt unseren Anlegern mit einer höheren Wahrscheinlichkeit
am Ende aber einen spürbaren Mehrwert.
Viele Anleihen besitzen beispielweise eine werthaltige Besicherung, die
zunächst verwertet werden muss oder Emittenten Vermögenswerte, die im Zuge
einer Insolvenz, je nach Rang, den Gläubigern zur Befriedigung ihrer
Ansprüche zustehen. Diese Verwertung kann dem Fonds Erträge bringen, die
nicht zwangsläufig im Kurs widergespiegelt werden. Die Realisierung dieser
sog. „Recovery-Quote“ kann allerdings und das ist der Wehmutstropfen,
einige Zeit in Anspruch nehmen und erfolgt auch häufig in kleineren
Schritten. Nach dem Motto: „Kleinvieh macht auch Mist“, können sich diese
einzelnen Erfolge am Ende zu einem beträchtlichen Anteil der ursprünglich
investierten Summe anhäufen. Aufgrund einer erhöhten Trägheit in einem
solchen Prozess, profitieren Anleger über einen längeren Zeitraum. Dies
spiegelt sich im Kurs schlussendlich zwar i.d.R. nicht durch einen starken
Einmaleffekt wider, sondern unregelmäßig durch unterschiedlich hohe
Zuschreibungen.
Natürlich kann das zwischenzeitliche Ergebnis eines solchen Prozesses auch
sein, keine merklichen Erträge heben zu können, um dann durch Annahme eines
Kaufangebotes doch den konventionellen Weg zu gehen. Zur bestmöglichen
Einschätzung der Chancen, verfügen wir über erfahrene Analysten mit einem
entsprechenden Erfahrungswert in solchen Restrukturierungs-Prozessen.
GBC AG: Befürchten Sie, dass es zukünftig verstärkt bei mittelständischen
Emittenten zu Problemen bzw. Schieflagen bei ihren
Finanzierungsinstrumenten kommt?
KFM AG, Herr Springer: Die deutschen Mittelständler verfügen aufgrund ihrer
flexiblen Struktur und einer etablierten Position bei den sog. „Tier-1
Playern“, also z.B. den großen Automobilkonzernen, über eine hohe Resilienz
und können dadurch auch unerwartete Phasen wie einer plötzlich entstehenden
Pandemie trotzen. Dies konnten wir alle im Jahr 2020 beobachten und auch
nun wieder durch die schwierigen geopolitischen und makroökonomischen
Einflussfaktoren.
Trotz dieser Eigenschaften, verbleibt selbstverständlich ein Restrisiko –
unter anderem durch externe Einflüsse, die ein Unternehmen nur bedingt
kontrollieren kann. Zur Bekämpfung eines solchen „Restrisikos“ oder auch
unsystematischen Risikos, ist eine gezielte Diversifikationsstrategie bei
der Anlage in mittelständische Anleihen grundsätzlich empfehlenswert. Eine
einzelne oder nur unzureichend diversifizierte Anlage in
Mittelstandsanleihen kann hier schnell zu einer unliebsamen Überraschung im
Portfolio eines Anlegers führen. An dieser Stelle möchte ich auf ein
gewisses Eigeninteresse hinweisen aber ich bin davon überzeugt, dass bei
der Anlage in mittelständische Anleihen entweder eine Fondslösung genutzt
werden oder in ausreichendem und durchdachtem Maße eine eigene
Diversifizierung des Portfolios umgesetzt werden sollte.
GBC AG: Was erwarten Sie im laufenden Geschäftsjahr 2022 für den
mittelständischen Anleihenmarkt? Wird die Mittelstandsanleihe als
Finanzierungsbaustein für Unternehmen (Emittenten) und als Zinslieferant
für die Anleger weiterhin interessant und attraktiv sein?
KFM AG, Herr Springer: Meine Erwartung, unterstützt durch die aktuelle
Rhetorik der Notenbank, geht weiterhin von einer konstanteren Entwicklung
der Mittelstandsanleihen ggü. den alternativen Anleihesegmenten (z.B.
Investment-Grade- oder High-Yield Anleihen) aus. Ich glaube Anlagevehikel
bzw. Fonds die ihre Duration nicht entsprechend gesenkt haben (sprich über
eine höhere durchschnittliche Kapitalbindungsdauer verfügen), stehen
weitere Monate mit erhöhten Verlusten im Portfolio bevor.
Zur Generierung einer langfristig attraktiven Verzinsung sehe ich aktuell
„Floater“, also Anleihen mit variabler Verzinsung dominant ggü.
festverzinslichen Anleihen – solange das Zinsniveau eine steigende Tendenz
aufweist, ist dies eine vorteilhafte Struktur im Anleihemarkt. Im Falle von
sinkenden Zinsen, kann das höhere Zinsniveau und die entwickelten Renditen
u.a. durch Erwerb einer Anleihe mit attraktivem Festzinskupon eingeloggt
werden – dies sehe ich allerdings noch nicht. Das setzt zudem eine
fortlaufende und gewissenhafte Marktüberwachung voraus.
Eine beginnende nachhaltige Entspannung der aktuellen Situation erwarte ich
derzeit frühstens zum Ende des ersten Quartals 2023, insofern die
US-Notenbank ihre Rhetorik zu weiteren Zinserhöhungen abschwächen sollte.
Faktoren wie die durch Russland verursachten geopolitischen Unsicherheiten
werden auch weiterhin eine Rolle spielen, sind aber nur schwer greif- und
kalkulierbar – die Dynamik muss selbstverständlich stets genau beobachtet
werden und kann die allgemeine Stimmung an den Märkten je nach Verlauf in
alle Richtungen stark beeinflussen, darauf sollte man Vorbereitet sein.
Darüber hinaus zeigen sich aufgrund der diesjährigen Marktbewegung vermehrt
spannende Opportunitäten im Bereich der mittelständischen Anleihen, durch
die bereits heute eine adäquate Renditebasis für die Zukunft gelegt werden
kann.
GBC AG: Herr Springer, vielen Dank für das Gespräch.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden: http://www.more-ir.de/d/25735.pdf
Kontakt für Rückfragen
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Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach § 85 WpHG und Art. 20 MAR Beim oben analysierten Unternehmen ist folgender möglicher Interessenkonflikt gegeben: (5a,11); Einen Katalog möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter:
http://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung
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Datum und Zeitpunkt der Fertigstellung des Interviews: 25.10.2022 (15:25 Uhr)
Datum und Zeitpunkt der ersten Weitergabe des Interviews: 27.10.2022 (10:00 Uhr)
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