Healthcare-Investitionen angesichts politischer Unsicherheit
Emittent / Herausgeber: Janus Henderson Investors
/ Schlagwort(e): Marktbericht/Marktbericht
Healthcare-Investitionen angesichts politischer Unsicherheit Kommentar von Andy Acker und Daniel Lyons, Portfoliomanager, Janus Henderson Investors
Investitionen im Gesundheitswesen fühlten sich zuletzt an wie ein spannendes Endspiel – mit allen dazugehörigen Überraschungen: Entlassungen und Mittelkürzungen bei Gesundheitsbehörden wie der Food and Drug Administration (FDA) haben die Entwicklungsphase bei Biotech belastet. Ein unerwarteter Anstieg der Gesundheitskosten führte bei UnitedHealthcare – normalerweise ein Stützpfeiler des Sektors – zu deutlichen Kursverlusten. Und der Plan der Trump-Regierung, Zölle auf Pharmazeutika zu erheben (die normalerweise von Handelssteuern ausgenommen sind), hat Zweifel an den künftigen Gewinnen des Biopharma-Sektors geweckt. Doch es gab auch Lichtblicke: Einige Unternehmen erreichten medizinische Meilensteine, die ihnen im bisherigen Jahresverlauf beachtliche Erträge bescherten. Die Merkmale, die dazu beigetragen haben, dass sich diese Unternehmen von anderen abheben, dürften auch weiterhin kurz- (und länger-) fristig erfolgreich. Der wertvollste Spieler: Innovation Das erste Merkmal ist Innovation. Wir betonen schon lange, dass Innovation der Schlüssel zur Outperformance im Gesundheitswesen ist, aber auf dem heutigen Markt ist sie unverzichtbar geworden. Viele Unternehmen mit bahnbrechenden Medizinprodukten, die den Pflegestandard für Patienten verbessern oder einen ungedeckten medizinischen Bedarf bedienen, haben im bisherigen Jahresverlauf erhebliche Erträge erzielt – obwohl der S&P 500® Index ins Minus gerutscht ist und der S&P 500 Healthcare-Sektor nur leicht im Plus lag.[1] Das liegt vor allem daran, dass viele neue Medikamente heutzutage neuartige Wirkmechanismen mit besseren Patientenergebnissen bieten. Die Therapien zielen auch auf seltene Krankheiten oder neue, große Marktchancen wie Fettleibigkeit, MASH (Fettlebererkrankung), Hypoparathyreoidismus und Autoimmunerkrankungen. Diese Kombination führte zu starken Umsätzen. Ein Beispiel ist das neue Medikament Ohtuvayre von Verona Pharma zur Behandlung der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). Dieses im Juni 2024 zugelassene nicht-steroidale entzündungshemmende Medikament stellt den ersten neuen Wirkmechanismus für COPD seit mehr als 20 Jahren dar. Durch seine doppelte Wirkung – Verbesserung der Atmung und der Verringerung von Exazerbationen – wurde das Medikament schnell angenommen. Im zweiten Quartal der Markteinführung stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorquartal um 95 % auf 71 Millionen US-Dollar und lag damit deutlich über den Analystenprognosen, die von 50 Millionen US-Dollar ausgegangen waren. Im Jahresverlauf bis zum 30. April kletterte die Aktie um 53 %.[2] Sechzig Medikamente stehen in diesem Jahr zur Prüfung durch die FDA an. Während die Bedenken über mögliche Verzögerungen aufgrund von Personalkürzungen gewachsen sind, hat der neue FDA-Kommissar Dr. Marty Makary deutlich gemacht, dass er Innovationen fördern will – unter anderem durch beschleunigte Zulassungsverfahren für die Behandlung seltener Erkrankungen und eine effizientere Arzneimittelprüfung. Sollten Anleger darauf vertrauen, dass die FDA unter Dr. Makary wie erwartet agieren kann, dürften noch mehr Biotech-Unternehmen in der Entwicklungsphase davon profitieren. Attraktive Bewertungen Ausschlaggebend für Erträge im Gesundheitswesen sind auch die Bewertungen. Und hier hat der Sektor einen entscheidenden Vorteil. Obwohl der Gesundheitssektor den S&P 500 in diesem Jahr bisher übertroffen hat, wird er mit einem Abschlag von fast 20 % gegenüber der Benchmark gehandelt. Der langfristige Durchschnitt liegt bei einem Aufschlag von 4 %. Einige der am stärksten betroffenen Bereiche des Sektors, wie junge Biotechnologieunternehmen, werden sogar noch niedriger gehandelt. Ausgehend von solch niedrigen Bewertungen sind Healthcare-Aktien unseres Erachtens für Kursgewinne prädestiniert – wenn es positive Nachrichten gibt, wie eine überraschende Gewinnsteigerung oder eine gute Datenlage. So starteten Managed-Health-Firmen 2025 mit ungewöhnlich niedrigen Bewertungen, nachdem steigende medizinische Kostenquoten (der Prozentsatz der für die Patientenversorgung gezahlten Prämien) die Aktien 2024 belastet hatten. Sorgen über Mittelkürzungen für Medicaid, das große staatliche Versicherungsprogramm, und ein Gewinnrückgang des Branchenführers UnitedHealthcare führten in den letzten Monaten zu weiterer Volatilität. Im bisherigen Jahresverlauf sind viele dieser Aktien jedoch im Plus - einige verzeichnen sogar zweistellige Zuwächse – dank einer Gewinnerholung im ersten Quartal. Aufgrund der gestiegenen Rezessionssorgen haben sich Anleger auch wegen der defensiven Qualitäten von Managed Care für diese Titel entschieden. Politische Widerstandsfähigkeit Tatsächlich kämpft der Gesundheitssektor in letzter Zeit mit ungewöhnlich vielen politischen Unwägbarkeiten, darunter geplante Mittelkürzungen für staatliche Gesundheitsbehörden und die wachsende Wahrscheinlichkeit, dass Pharmazeutika zum ersten Mal seit Jahrzehnten mit Zöllen belegt werden. Wir glauben nicht, dass langfristige Anleger ihr Portfolio allein aufgrund politischer Veränderungen umgestalten sollten (die sich, wie wir gesehen haben, schnell ändern können). Kurzfristig sollten Anleger jedoch auf Unternehmen achten, die sich als resistenter erweisen könnten. Dazu zählen Biopharma-Unternehmen mit starker Produktionspräsenz in den USA und/oder die den Großteil ihres geistigen Eigentums im Land behalten, was sie vor höheren Kosten schützen könnte. Anleger könnten auch Bereiche des Sektors berücksichtigen, die weniger von Zöllen betroffen sind – wie Arzneimittelvertreiber. Diese Unternehmen sind auf dem Heimatmarkt tätig und erleichtern den Arzneimittelvertrieb von Herstellern zu Apotheken. Darüber hinaus profitieren sie von neuen Einnahmequellen dank komplexer Biologika, die eine spezielle Handhabung erfordern. Auch dann sollten Anleger daran denken, dass die Politik im Gesundheitswesen immer nuanciert ist. So hat die Trump-Regierung zeitgleich mit dem Erwägen von Pharmaziezöllen eine Durchführungsverordnung unterzeichnet, die den Kongress und das Gesundheitsministerium anweist, die „Pillenstrafe“ im Inflation Reduction Act 2022 anzupassen. Diese Strafe – die Arzneimitteln mit kleinen Molekülen (traditionellen Pillen) nur neun Jahre vor Medicare-Preisverhandlungen gewährt, während sie für injizierbare Biologika 13 Jahre beträgt – stößt bei der Industrie auf Widerstand. Eine Änderung könnte die Umsätze der Pharmaindustrie schützen und weitere Anreize für die Entwicklung praktischer Pillen in Bereichen wie Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen bieten. Darüber hinaus hat die Trump-Regierung die strategische Bedeutung der Biopharmabranche für die nationale Sicherheit der USA hervorgehoben – die Honorierung der US-Produktion ist ein wichtiger Bestandteil der Zollpolitik. Spätere Entwicklungsphasen Ein weiteres Kriterium für Robustheit ist die Pipeline-Entwicklung: Wie weit ist ein Unternehmen mit der Markteinführung eines Produkts und/oder hat es bereits ein Medikament auf dem Markt? Wir sind nach wie vor der Meinung, dass kleine und mittelgroße Biotech-Unternehmen zu den besten Innovationsquellen innerhalb des Sektors zählen: 2024 wurden 85 % der neuen Medikamente von solchen Unternehmen entwickelt. Allerdings könnten Unternehmen, die sich in einem frühen Entwicklungsstadium befinden, heutzutage stärker von Zulassungsverzögerungen und Abwärtsrisiken betroffen sein – vor allem, wenn der Risiko-off-Markt bestehen bleibt. Deshalb sollten Anleger unserer Meinung nach den Schwerpunkt auf Unternehmen legen, die sich in der späten Entwicklungsphase befinden und positive klinische Daten vorweisen können, oder auf Unternehmen, die sich in der frühen kommerziellen Phase befinden und über bahnbrechende Produkte verfügen, die einen ungedeckten medizinischen Bedarf befriedigen. Da diese Unternehmen bereits einige klinische und regulatorische Hürden genommen haben, können sie unter Umständen ihre Geschicke besser kontrollieren. Sie sind die bewährten Torjäger, die in einem Spiel mit knappen Quoten die besten Chancen haben, den Ball zu treffen, wenn das Spiel auf dem Spiel steht. Ende Presse-Anfragen Über Janus Henderson Die Janus Henderson Group ist ein weltweit führender aktiver Vermögensverwalter, der seine Kunden dabei unterstützt, durch differenzierte Einblicke, disziplinierte Investmententscheidungen und erstklassigen Service hervorragende finanzielle Ergebnisse zu erzielen. Janus Henderson verwaltet per 31. März 2025 ein Anlagevermögen von etwa 373 Milliarden US-Dollar (ca. 346 Milliarden Euro) und hat über 2.000 Mitarbeiter sowie Büros in 25 Städten weltweit. Das Unternehmen hilft Millionen von Menschen weltweit, gemeinsam in eine bessere Zukunft zu investieren. Das Unternehmen mit Sitz in London ist an der New York Stock Exchange (NYSE) notiert. Diese Pressemitteilung ist ausschließlich für Medienvertreter bestimmt und sollte nicht von Privatanlegern, Finanzberatern oder institutionellen Investoren verwendet werden. 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