GBC AG: ELARIS AG | Rating: GBC Managementinterview
Original-Research: ELARIS AG - von GBC AG
Einstufung von GBC AG zu ELARIS AG
Unternehmen: ELARIS AG
ISIN: DE000A37FT17
Anlass der Studie: GBC Managementinterview
Empfehlung: GBC Managementinterview
Letzte Ratingänderung:
Analyst: Marcel Goldmann
25.03.2024 - GBC Managementinterview mit Lars Stevenson, Vorstand (CEO) der
ELARIS AG
„Wir erwarten ein starkes Geschäftsjahr 2024, das getrieben wir durch das
anhaltend starke Wachstum am E-Mobility-Markt.“
Die ELARIS AG (ELARIS) ist ein deutsches Unternehmen und als Anbieter von
vollelektrischen E-Fahrzeugen im wachstumsstarken E-Mobility-Sektor tätig.
ELARIS bezieht als Automobilhersteller seine Elektroautos von namhaften
chinesischen E-Fahrzeugherstellern (Auftragsfertigung) und vertreibt diese
selbst (Onlineverkauf) und über Vertriebspartner unter ihrer eigenen Marke
ELARIS in Deutschland sowie in einigen weiteren europäischen Ländern (z.B.
Österreich). Mit diesen Manufakturunternehmen (OEM’s) unterhalb die
Gesellschaft umfangreiche Technologie-, Entwicklungs- und
Fertigungskooperationen. In Deutschland ist ELARIS aktuell mit 82
Autohändlern und 86 Euromasterstandorten eine Kooperation über den Vertrieb
(inkl. Service) von ELARIS-Elektroautos und -Ladesäulen eingegangen.
Nachdem ELARIS kürzlich bekannt gegeben hat, dass die Gesellschaft ihre
Erstnotiz im m:access der Börse München am 14. März 2024 plant, haben wir
die Chance genutzt und mit Herrn Lars Stevenson, CEO der ELARIS AG, ein
Managementinterview durchgeführt. Im besonderen Fokus des Interviews stand
der Börsengang, die aktuelle Wachstumsstrategie der Gesellschaft, die Ziele
für das aktuelle Geschäftsjahr und die Perspektiven des Unternehmens.
GBC: Was waren Ihre Beweggründe für den Börsengang (IPO)?
Herr Stevenson: Mit dem Börsengang erhöhen wir unsere Visibilität und
unseren Bekanntheitsgrad. Unsere Marktposition als innovatives Unternehmen
der Elektromobilität können wir dadurch deutlich ausbauen und einen Beitrag
zur globalen Energiewende leisten. Bedarfsgerechte und bezahlbare
Elektroautos sind ein wichtiger Faktor für die globale Energiewende. Zudem
helfen uns die Sichtbarkeit am Kapitalmarkt und die künftigen
Finanzierungsoptionen bei unserer weiteren Wachstumsstrategie.
GBC: Erklären Sie unseren Investoren und Anlegern bitte kurz Ihr
Geschäftsmodell und was Sie von anderen E-Mobility-Anbietern unterscheidet
(USP)?
Herr Stevenson: Wir wollen ein Treiber sein, um Elektromobilität auch
massentauglich zu machen, so dass sich jeder ein gutes Elektroauto leisten
kann. Deshalb bieten wir im deutschsprachigen Raum derzeit bereits eine
Fahrzeugpalette bestehend aus insgesamt sechs Elektroauto-Modellen vom
Kleinstwagen über SUV und Limousine bis hin zum Transporter an. Dabei
fokussieren wir uns auf bezahlbare und bedarfsgerechte Elektromobilität und
arbeiten mit großen Elektrofahrzeugmanufakturen in China zusammen. Diese
produzieren Fahrzeuge im Auftrag von uns, die auf die Anforderungen der
europäischen Kundschaft und des hiesigen Marktes angepasst sind. Teilweise
nehmen wir auch selbst Anpassungen an den Fahrzeugen vor, besonders im
Softwarebereich. Die Modelle sind somit einzigartig. Wichtig ist uns, die
Elektroautos zu fairen Preisen anzubieten. Das günstigste E-Auto gibt es
schon für weniger als 21.000 Euro (exkl. MwSt.).
Eine große Stärke von uns ist unsere Flexibilität und Schnelligkeit. Wir
setzen Anpassungen der Modellspezifikationen und -paletten auf Markt- und
Nachfrageänderungen zügig um. Den Kunden werden sowohl Reparatur und
Wartung der Fahrzeuge als auch der Verkauf von Zubehör über die
ELARIS-Partner-Autohäuser zugesichert. Auch über andere Autowerkstätten ist
die Wartung von unseren E-Autos selbstverständlich möglich. Vertrieben
werden unsere Fahrzeuge derzeit vor allem in Deutschland sowie in
Österreich und der Schweiz. Neben dem eigenen Direktvertrieb setzen wir auf
ein Partnernetzwerk aus Autohäusern, das stetig ausgebaut werden soll.
Im Geschäftsbereich Ladeinfrastruktur bieten wir zudem Ladesäulen und
Wallboxes an. Daneben ist die Beratung und Serviceleistung bei der Planung
von Ladeinfrastrukturlösungen ein Teil unseres Geschäftsmodells. Unser Ziel
ist es, zunehmend Cross-Selling Potenziale zwischen den Bereichen
Elektrofahrzeuge und Ladeinfrastruktur zu heben. Wir sind demnach sehr
diversifiziert aufgestellt im Bereich E-Mobility.
GBC: Wie sehen Sie die aktuelle Marktentwicklung im E-Mobility-Bereich?
Welche Markttrends lassen sich aus Ihrer Sicht beobachten und mit welcher
zukünftigen Entwicklung rechnen Sie?
Herr Stevenson: Die E-Mobilität ist ein starker Wachstumsmarkt. Das belegen
auch unterschiedliche Studien. So hat sich zum Beispiel seit der
Covid-Pandemie der Anteil der Elektrokraftfahrzeuge in Deutschland an den
gesamten Fahrzeugverkäufen verzehnfacht. Je nach Prognose und Studie wird
davon ausgegangen, dass 2030 weltweit zwischen 240 Millionen und 250
Millionen Elektrokraftfahrzeuge unterwegs sein werden und damit einen
globalen Anteil von 10,0% bis 30,0% erreichen werden.
Laut der Internationalen Energieagentur (International Energy Agency, IEA)
müssen die Hersteller außerhalb Chinas in Zukunft erschwingliche,
wettbewerbsfähige Optionen anbieten, um eine Massenakzeptanz von
Elektrofahrzeugen zu ermöglichen. Durch unsere Zusammenarbeit mit
chinesischen OEMs sehen wir uns deshalb gut positioniert.
GBC: Sie sind ein stark wachsendes Unternehmen: Welche konkrete
Wachstumsstrategie verfolgen Sie mit ELARIS?
Herr Stevenson: Wir wollen u.a. unsere Vertriebs- und Servicekanäle weiter
ausbauen, um dadurch den Absatz zu steigern, den Kundenservice zu
verbessern und die Marke am Markt zu stärken. Im Fokus steht dabei
insbesondere der Ausbau des Netzwerks von angeschlossenen Autohändlern, die
Vertriebs- und Servicepartner für unsere Produkte werden sollen. Wir wollen
zudem die Partnerschaft mit Dienstleistern rund um das ELARIS E-Auto auf
andere europäische Länder ausdehnen, so dass auch die lokalen Distributoren
der Marke ELARIS im Ausland von dieser Partnerschaft profitieren und ihren
Kunden ein flächendeckendes Wartungsnetz gewährleisten können.
Durch gezielte Marketingaktivitäten, z.B. über Social Media, wollen wir
unsere Bekanntheit weiterhin erhöhen. Zudem wollen wir im Rahmen unserer
Internationalisierungsstrategie weitere europäische Länder erschließen. Im
Jahr 2024 planen wir den Markteintritt in Frankreich, Polen und Spanien
über lokale Distributoren. Über spezielle Abo-Modelle wollen wir den Zugang
zu unseren Fahrzeugen erleichtern.
Mit der ELARIS Handy-App beispielsweise könnte jeder Marktteilnehmer ein
„Autovermieter“ werden. Die gesamte Abwicklung übernimmt dabei unseren
ELARIS World Plattform. Auch ist das erste ELARIS Taxi in Hamburg
unterwegs.
GBC: Was können Anleger und Investoren im laufenden Geschäftsjahr von
ELARIS erwarten? Welche Umsatzvolumina und Absatzzahlen peilen Sie im
aktuellen Geschäftsjahr an? Wird 2024 bereits ein profitables Jahr?
Herr Stevenson: Wir erwarten ein starkes Geschäftsjahr 2024, das getrieben
wir durch das anhaltend starke Wachstum am E-Mobility-Markt. Wir werden
kurzfristig neue attraktive Modelle mit hoher Verfügbarkeit, hoher
Reichweite und günstigen Preisen auf den Markt bringen. Auch wird es
beispielsweise einen E-Roller von ELARIS noch 2024 geben. Insgesamt sehen
wir 2024 als das erste Jahr, in dem wir beim Umsatz die Früchte unserer
strategischen Weichenstellungen in den vergangenen Jahren ernten und in
ganz neue Dimensionen vorstoßen können.
GBC: Strebt ELARIS auch zukünftig die Bezeichnung bzw. den Status eines
klassischen (inländischen) Automobilherstellers (sog. OEM) an?
Herr Stevenson: Schon im April wird es den ELARIS BEO mit der ELARIS VIN
Nummer geben. Wir sind im Wechsel vom OEM zum deutschen Hersteller. Bis zum
3. Quartal planen wir durchgängig alle Fahrzeuge als deutscher Hersteller
im Markt zu platzieren.
GBC: Wie sieht Ihre allgemeine Unternehmensvision aus? Wo sehen Sie ELARIS
in drei bis fünf Jahren in Punkto Absatzregion, Umsatzlevel und
Produktportfolio?
Herr Stevenson: ELARIS will die Elektromobilität als Wertefamilie sinnvoll
durch Innovation, kundenorientierte Modelle, Preise und Strukturen
mitprägen. Wir kombinieren den Zugang zu effizienten
Produktionsmöglichkeiten mit dem Verständnis für die Kundenanforderungen in
verschiedensten regionalen Märkten. Durch unsere schlanken Strukturen und
die Bereitschaft, neue Wege zu gehen, sind wir flexibel und schnell. ELARIS
adressiert ganz klar Europa und Middle-East. Insbesondere durch unser
Lizenz-Modell wird ein schnelles Wachstum ermöglicht. Die Produkte können
flexibel auf die lokalen Märkte angepasst werden.
Eine deutsche Marke hat nach wie vor eine große Strahlkraft. Dass in China
gefertigt wird, ist für den Markt nicht wirklich etwas Neues – viele
etablierte Hersteller produzieren in China.
In fünf Jahren sollen unsere Finanzkennzahlen unserem Anspruch als globales
Erfolgsunternehmen der Elektromobilität entsprechen. Als profitables
Unternehmen mit sehr dynamisch wachsenden Umsätzen wollen wir unsere
Aktionärinnen und Aktionäre an den nächsten, erfolgreichen Kapiteln der
ELARIS-Story beteiligen.
GBC: Herr Stevenson, vielen Dank für das Gespräch.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden: http://www.more-ir.de/d/29237.pdf
Kontakt für Rückfragen
GBC AG
Halderstraße 27
86150 Augsburg
0821 / 241133 0
research@gbc-ag.de
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Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach § 85 WpHG und Art. 20 MAR Beim oben analysierten Unternehmen ist folgender möglicher Interessenkonflikt gegeben: (5a,6a,11); Einen Katalog möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter: http://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung
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Datum und Zeitpunkt der Fertigstellung der Studie: 25.03.2024(8:46 Uhr)
Datum und Zeitpunkt der ersten Weitergabe der Studie: 25.03.2024(10:30 Uhr)
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