STEICO SE (von Montega AG): Kaufen (zuvor: Halten)
Original-Research: STEICO SE - von Montega AG
Einstufung von Montega AG zu STEICO SE
Unternehmen: STEICO SE
ISIN: DE000A0LR936
Anlass der Studie: Update
Empfehlung: Kaufen (zuvor: Halten)
seit: 20.10.2023
Kursziel: 37,00 Euro
Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten
Letzte Ratingänderung: -
Analyst: Patrick Speck (CESGA)
Stabilisierung in Q3 signalisiert Licht am Ende des Tunnels – Aktie nach übertriebenem Kursverfall wieder auf „Kaufen“ hochgestuft
STEICO hat am Mittwoch nach Börsenschluss die Zahlen zum dritten Quartal 2023 bekannt gegeben, die umsatz- und ergebnisseitig zwar leicht unter unseren Erwartungen lagen, zugleich aber auf eine gewisse Stabilisierung des Marktumfeldes hindeuten.
Umsatz sinkt nochmals zweistellig: In Q3 erzielte STEICO Konzernerlöse i.H.v. 92,4 Mio. Euro (MONe: 93,0 Mio. Euro), was einen Rückgang von 17,1% yoy bedeutet. Gegenüber dem unmittelbaren Vorquartal zeigte sich die Entwicklung jedoch annähernd stabil (-1,2% qoq). Gleiches gilt für die Profitabilität. So lag das EBIT in Q3 mit 9,7 Mio. Euro zwar um 48,9% unter der noch hohen Vorjahresbasis (19,0 Mio. Euro) und etwas unter unseren Erwartungen (MONe: 10,7 Mio. Euro), die Marge konnte mit 10,5% (Vj.: 17,1%; Q2/23: 10,9%) aber im zweistelligen Bereich gehalten werden. Hierbei profitierte das Unternehmen davon, dass bei den Zuschlagstoffen bereits deutlich rückläufige Einkaufspreise zu beobachten waren. Die ebenfalls rückläufigen Energie- und Holzpreise dürften sich hingegen erst ab Q1/24 in den betrieblichen Aufwendungen niederschlagen, da STEICO z.B. mit dem polnischen Staatsforst noch an vereinbarte Konditionen gebunden ist. Weitere Maßnahmen zur Kostensenkung wurden im Personalbereich ergriffen. Die Effekte dürften ebenfalls ab Anfang 2024 wirksam werden.
Guidance leicht reduziert: Laut STEICO verfügt die Mehrzahl der Holzbaubetriebe nach wie vor über einen Auftragsbestand bis ins Jahr 2024. Die ausgedehnte Phase des Lagerabbaus der Kunden dürfte u.E. jedoch allmählich ein Ende finden, sodass sich die Stabilisierung auch im vierten Quartal fortsetzen sollte. Für das laufende Jahr erwartet der Vorstand zwar nun einen leicht stärkeren Umsatzrückgang von -15 bis -17% yoy (zuvor: -15% yoy), gegen Ende des Q3 gewann nach Angaben des Unternehmens die Belebung der Nachfrage jedoch bereits spürbar an Dynamik. Die EBIT-Marge (bezogen auf die Gesamtleistung) soll in diesem Jahr weiterhin zwischen 8 und 10% liegen.
Wir haben unsere Prognosen für 2023 nur marginal gesenkt und bleiben für 2024 aufgrund der Neubaukrise im wichtigsten Absatzmarkt Deutschland vorsichtig sowie unterhalb des Konsens (Umsatz 2024e: 397,2 Mio. Euro) positioniert. Zwar ist bei rückläufigen Neubauzahlen mit einer Verlagerung in den Sanierungsbereich zu rechnen, die Stärke dieses Effekts lässt sich u.E. aber noch nicht hinreichend abschätzen. Nichtsdestotrotz liegt STEICOs Bewertung infolge des jüngsten Kursverfalls (6M: -39% vs. CDAX) nun spürbar unterhalb der historischen Multiples (5Y-Ø: EV/EBIT 19,2x; KGV 24,0x; KBV 3,0x). Zudem agiert STEICO auch in einem schwierigen Marktumfeld weiterhin deutlich profitabel und dürfte nicht zuletzt angesichts der Earn-Out-Komponente im Zuge der Mehrheitsübernahme Kingspans eine hohe Kostendisziplin walten lassen. Darüber hinaus erachten wir die strukturellen Treiber als voll intakt, sodass wir ab 2025 wieder deutlich profitables Wachstum erwarten.
Fazit: Das aktuelle Momentum deutet auf eine Stabilisierung des Marktes hin. Auch sind die Auswirkungen der Baukrise auf STEICO u.E. inzwischen über Gebühr eingepreist. Wir stufen die Aktie daher mit einem unveränderten Kursziel von 37,00 Euro wieder auf „Kaufen“ hoch.
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