Sphene Capital GmbH: Vectron Systems AG | Rating: Sell
Original-Research: Vectron Systems AG - von Sphene Capital GmbH
Einstufung von Sphene Capital GmbH zu Vectron Systems AG
Unternehmen: Vectron Systems AG
ISIN: DE000A0KEXC7
Anlass der Studie: Update Report
Empfehlung: Sell
seit: 28.10.2021
Kursziel: EUR 2,45 (unverändert)
Kursziel auf Sicht von: 24 Monate
Letzte Ratingänderung: -
Analyst: Peter Thilo Hasler
Sonderkonjunktur vor dem Ende?
Nach der Veröffentlichung von Eckdaten zur Geschäftsentwicklung der ersten neun Monate 2021 bestätigen wir unser Sell-Rating und unser aus einem dreistufigen Discounted-Cashflow-Entity-Modell (Primärbewertungsmethode) abgeleitetes Kursziel von EUR 2,45 je Aktie (Base-Case-Szenario).
Gestern hat Vectron Systems eine Kurzmeldung zum dritten Quartal 2021 veröffentlicht. Nach neun Monaten erwirtschaftete Vectron Erlöse in Höhe von EUR 31,4 Mio. und ein EBITDA von EUR 4,6 Mio. Eine deutliche Steigerung gegenüber den pandemiegetrübten Vorjahreswerten, als Umsätze in Höhe von EUR 21,8 Mio. (9M/2021 +44,1% YoY) und ein EBITDA von EUR -0,6 Mio. erwirtschaftetet worden waren.
Da das vierte Quartal saisonal zu den stärkeren Quartalen zählt, dürfte damit die Guidance 2021e, die für das Gesamtjahr Umsätze in einer Bandbreite zwischen EUR 40,9 und 42,4 Mio. und ein EBITDA zwischen EUR 4,5 und 5,5 Mio. vorsieht, aus unserer Sicht erreichbar sein.
Besonders wurde in der Meldung der Liquiditätsbestand zum Quartalsultimo hervorgehoben, der, unter anderem bedingt durch einen deutlichen Lagerabbau, auf EUR 19,2 Mio. angestiegen ist. Dieser Lagerabbau erfolgte Angabe gemäß geplant: Zum einen, weil sich die im Vorfeld der erwarteten Lieferengpässe in der Halbleiterindustrie aufgestockten Lagerbestände aufgrund der aktuellen Sonderkonjunktur von selbst abgebaut haben, zum anderen, weil sich der Vorstand wegen seiner 'vorausschauenden Einkaufspolitik' auch bei niederen Lagerbeständen als lieferfähig einschätzt. Da in der Kurzmeldung nur selektive Bilanzdaten angegeben wurden, ist aus unserer Sicht nicht nachvollziehbar, zu welchem Teil der Liquiditätsaufbau auch auf die Aufnahme Zins tragender Verbindlichkeiten zurückzuführen ist. Eine vollständige Transparenz der Liquiditätsentwicklung wird damit erst mit der Veröffentlichung des Geschäftsberichts voraussichtlich im April 2022e möglich sein.
Nach unserer Einschätzung ist der nun erfolgte Lagerabbau ein weiteres Indiz für unsere Vermutung, dass die vom Unternehmen erwartete Sonderkonjunktur bereits früher als vorhergesagt beendet und die einst für 2022e avisierte Entwicklung der Erlös- und Ertragskennzahlen nicht erreichbar sein wird. Unsere Einschätzung basiert insbesondere auf dem Auslaufen des Digitalisierungszuschusses für die Gastronomie, in dem die Bundesregierung u. a. iPads für die elektronische Datenerfassung von Gästedaten, Küchenmonitore und Kassensysteme mit Schnittstellen als förderfähig eingestuft hatte.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden: http://www.more-ir.de/d/23009.pdf
Kontakt für Rückfragen
Peter Thilo Hasler, CEFA
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