Schutzmassnahmen bis zu zehnmal kostengünstiger als Wiederaufbau
Swiss Re Ltd
/ Schlagwort(e): Research Update
Zürich, 11 November 2024 – Naturkatastrophen verursachten im Jahr 2023 weltweit wirtschaftliche Schäden von 280 Mrd. USD, wovon USD 51,6 Mrd. auf Überschwemmungen zurückzuführen sind, schätzt das Swiss Re Institute. Diese Schäden dürften zunehmen, da Extremwetterereignisse durch den Klimawandel noch verschärft werden, während die rasche Ausdehnung von Städten dazu führt, dass sich mehr Vermögenswerte in gefährdeten Gebieten befinden. Schutzmassnahmen wie Deiche, Dämme und Fluttore haben ihren Preis, doch ihr wirtschaftlicher Nutzen kann bis zu zehnmal so hoch sein wie die Kosten des Wiederaufbaus nach einer Katastrophe, wie eine Studie des Swiss Re Institute zeigt. Veronica Scotti, Chairperson Public Sector Solutions bei Swiss Re: «Investitionen in die Klimaanpassung, etwa in den Hochwasserschutz, schaffen nicht nur wirtschaftliche Stabilität und Arbeitsplätze, sondern tragen auch zur Sicherheit der Bevölkerung bei. Dennoch besteht eine chronische Unterfinanzierung. Deshalb ist es entscheidend, Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass privates Kapital in Projekte zur Klimaanpassung fliesst, und gleichzeitig der Einsatz öffentlicher Mittel optimiert wird. Den Nutzen von Anpassungsmassnahmen zu quantifizieren ist ein wesentlicher Schritt, um öffentlich-private Investitionen zu erleichtern und letztendlich die enorme Finanzierungslücke zu schliessen.» Um festzustellen, wie effektiv Investitionen in Schutzmassnahmen sein können, ist es wichtig, ihren finanziellen Nutzen zu beziffern. Das Swiss Re Institute hat in einer Studie die Kosten-Nutzen-Relation verschiedener Massnahmen zur Anpassung an Überschwemmungen untersucht. Dieser Wert kann als Richtschnur für Investitionsentscheidungen dienen und dabei helfen, geeignete Anpassungsmassnahmen zu ermitteln, mit deinen die Gesundheit, Sicherheit und wirtschaftliche Stabilität einer Region am besten gewährleistet werden können. Dabei kann die Kosten-Nutzen-Relation je nach Region sehr unterschiedlich ausfallen. Die Studie des Swiss Re Institute zeigt, dass graue Infrastruktur wie Deiche und Dämme Flutschäden an Küsten sehr erfolgreich entgegenwirkt. Weltweit kann ihr Nutzen die Kosten um das Zwei- bis Siebenfache, in hochwassergefährdeten Gebieten sogar um das Zehnfache übersteigen. Bei optimaler Bauweise können sie insbesondere in dicht besiedelten Regionen Flutschäden um 60 bis 90% reduzieren. In weniger dicht besiedelten Gebieten können naturnahe Lösungen wie die Wiederherstellung von Barriereinseln oder die Bepflanzung von Uferbereichen ebenso effektiv sein. Auch durch politische Massnahmen wie Landnutzungsbeschränkungen lässt sich der Nutzen des Hochwasserschutzes erhöhen, insbesondere in Schwellenländern. An Küsten wie auch an Flüssen sind Hochwasserschutzanlagen und Bebauungsbeschränkungen im Vergleich zu Schutzmassnahmen wie der Abdichtung von Gebäuden fast doppelt so wirksam und praktikabel. Von allen Massnahmen, insbesondere wenn sie regelmässig gewartet werden, können sowohl Versicherungsnehmer als auch Versicherer profitieren. Dabei können der öffentliche und der private Sektor zusammenarbeiten, um die Risikoanpassung zu erleichtern und zu beschleunigen: Wenn sich der öffentliche Sektor darauf fokussiert, künftige Naturkatastrophenschäden zu verhindern und zu verringern, kann er die verbleibenden Risiken auf Rück-/Versicherer übertragen und so nach einer Katastrophe die Wirtschaft stabilisieren. Wenn sie frühzeitig in die Planung von Schutzmassnahmen eingebunden wird, kann die Rück-/Versicherungswirtschaft dazu beitragen, Risiken zu mindern, und für finanzielle Sicherheit zu sorgen. Link zur Studie Für weitere Fragen, bitte kontaktieren Sie Swiss Re Media Relations: + 41 (0)43 285 7171 oder Media_Relations@Swissre.com. Swiss Re Hinweise zu Aussagen über zukünftige Entwicklungen
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