AGRANA mit deutlichem EBIT-Rückgang im ersten Halbjahr 2024|25
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AGRANA mit deutlichem EBIT-Rückgang im ersten Halbjahr 2024|25 Insbesondere Zuckermarkt bleibt herausfordernd
Der Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzern AGRANA verzeichnete im ersten Halbjahr 2024|25 beim Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) einen deutlichen Rückgang um 49,0 % auf 56,6 Mio. €. Der Konzernumsatz ging um 5,0 % auf 1.861,7 Mio. € (Vorjahr: 1.959,5 Mio. €) zurück. Im Vorjahresvergleich niedrigere Absatzpreise bei Zucker und schwächere Margen bei Stärke- und Verzuckerungsprodukten führten zur Reduktion bei EBIT und Umsatz. Die Entwicklung des Segmentes Frucht verlief hingegen mit einem deutlich über dem Vorjahr liegenden EBIT sehr zufriedenstellend. Im Zuckermarkt bleiben auch die kommenden Monate sehr herausfordernd. Ursprünglich hohe Ernteerwartungen in Europa in Verbindung mit deutlich gestiegenen Importen aus der Ukraine haben in den letzten Monaten zu einem erhöhten Angebot bei stagnierender Nachfrage geführt, wodurch das Zuckerpreisniveau deutlich gesunken ist. „Die aktuell sehr unerfreuliche Marktlage wird sich negativ auf das Ergebnis der AGRANA-Gruppe für das Geschäftsjahr 2024|25 auswirken. Unser diversifiziertes Geschäftsmodell mindert zwar wirtschaftliche Schwankungen, dennoch arbeiten wir weiter mit Hochdruck an unserer „Next Level“-Strategie, um die Abhängigkeit von Marktvolatilitäten zu reduzieren und unsere Basisprofitabilität zu erhöhen. Wir haben bereits Maßnahmen eingeleitet, einschließlich eines umfassenden Kostensenkungsprogramms auf Holding- und Segmentebene. In den volatilen Rohstoffmärkten, in denen wir tätig sind, ist Kostenführerschaft entscheidend. Hier wollen wir unsere vorhandenen Potenziale voll ausschöpfen,“ erklärt AGRANA-CEO Stephan Büttner.
Finanzkennzahlen AGRANA-Konzern, 1. Halbjahr 2024|25 (1.3. – 31.8.2024) in Mio. Euro (wenn nicht explizit anders erwähnt)
* Operatives Ergebnis vor operativen Abschreibungen ** Ergebnisanteil von Gemeinschaftsunternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden *** Investitionen in Sachanlagen u. immaterielle Vermögenswerte, ausgenommen Geschäfts- und Firmenwerte
Das Finanzergebnis belief sich auf –19,4 Mio. € nach -24,3 Mio. € im Vorjahr, wobei die positive Veränderung primär aus einem deutlich verbesserten Währungsergebnis aber auch aus einem moderat verbesserten Zinsergebnis resultierte. Nach einem Steueraufwand in Höhe von 13,7 Mio. €, einer Steuerquote von 36,8 % (H1 2023|24: 25,8 %) entsprechend, erreichte das Konzernergebnis 23,5 Mio. € (H1 2023|24: 64,3 Mio. €). Die Nettofinanzschulden zum 31. August 2024 lagen mit 621,2 Mio. € um 14,9 Mio. € unter dem Wert per 29. Februar 2024. Das Gearing zum Quartalsstichtag betrug 50,9 % (29. Februar 2024: 51,0 %).
Segment Frucht in Mio. Euro (wenn nicht explizit anders erwähnt)
Der Umsatz im Segment Frucht lag im ersten Halbjahr 2024|25 mit 824,5 Mio. € leicht über dem Vorjahreswert. Bei Fruchtzubereitungen stiegen die Umsätze mengenbedingt, bei Fruchtsaftkonzentraten mengen- und preisbedingt. Das EBIT im Segment erreichte nach sechs Monaten 50,4 Mio. € und lag damit deutlich über dem Vergleichswert des Vorjahres. Die Verbesserung war v.a. auf eine positive Geschäftsentwicklung bei Fruchtzubereitungen in Europa und Mexiko zurückzuführen. Auch im Geschäftsbereich Fruchtsaftkonzentrate wurde ein gutes Ergebnis erzielt.
Segment Stärke in Mio. Euro (wenn nicht explizit anders erwähnt)
Der Umsatz im Segment Stärke lag im ersten Halbjahr 2024|25 um 13,3 % unter dem Wert des Vergleichszeitraumes, in dem der Krieg in der Ukraine zu massiven Preissteigerungen auf den Märkten führte. Aufgrund gesunkener Rohstoff- und Energiepreise war im Vorjahresvergleich ein deutlicher Rückgang der Marktpreise zu beobachten, mit Auswirkungen auf die Verkaufspreise des gesamten Stärkeportfolios. Das EBIT im Segment Stärke lag mit 24,9 Mio. € deutlich unter dem Vorjahreswert. Der Hauptgrund dafür war der Margenrückgang im Bereich der Stärke- und Verzuckerungsprodukte bedingt durch deutlich niedrigere Verkaufspreise für Haupt- und Nebenprodukte. AGRANA war in Österreich im September vom Hochwasser betroffen, was zu vorübergehenden Produktionsausfällen in den Stärkewerken in Pischelsdorf und Gmünd führte. Die finanziellen Folgen sind derzeit noch nicht vollständig abschätzbar.
Segment Zucker in Mio. Euro (wenn nicht explizit anders erwähnt)
Der Umsatz im Segment Zucker verringerte sich im ersten Halbjahr 2024|25 im Vorjahresvergleich moderat um 8,9 %. Der negative Effekt gesunkener Zuckerverkaufspreise konnte durch leicht höhere Absätze nicht kompensiert werden. Das EBIT im ersten Halbjahr 2024|25 ging von 31,0 Mio. € markant auf -18,7 Mio. € zurück. Vor allem deutlich niedrigere Zuckerverkaufspreise im Retail-Bereich spiegelten sich im Halbjahresergebnis wider. Die Zuckerrübenkampagne in den beiden österreichischen Werken und anderen AGRANA-Zuckerfabriken in Mittel- und Osteuropa konnte aufgrund des Hochwassers Mitte September teilweise nur verzögert starten. Seit dem 4. Oktober läuft die Rübenverarbeitung an allen Standorten.
Ausblick Das Investitionsvolumen in den drei Segmenten wird in Summe mit rund 120 Mio. € moderat unter dem Wert von 2023|24 und nur noch auf Abschreibungsniveau (rund 120 Mio. €) liegen. Etwa 12 % davon werden auf Emissionsreduktionsmaßnahmen in der eigenen Produktion im Rahmen der AGRANA-Klimastrategie entfallen.
Über AGRANA AGRANA veredelt landwirtschaftliche Rohstoffe zu hochwertigen Lebensmitteln und einer Vielzahl von industriellen Vorprodukten. Rund 9.000 Mitarbeiter erwirtschaften an weltweit 53 Produktionsstandorten einen jährlichen Konzernumsatz von rund 3,8 Mrd. €. Das Unternehmen wurde 1988 gegründet, ist Weltmarktführer bei Fruchtzubereitungen, weltweit führender Hersteller von Apfelsaft- und Beerensaftkonzentraten und im Segment Stärke bedeutender Produzent von kundenspezifischen Kartoffel-, Mais- und Weizenstärkeprodukten sowie von Bioethanol. AGRANA ist das führende Zuckerunternehmen in Zentral- und Osteuropa.
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